Originaltitel: The Place Beyond the Pines
USA | 2012 | 146 Min. | FSK: ab 12
Drama, Krimi
Regie: Derek Cianfrance
Drehbuch: Derek Cianfrance, Ben Coccio, Darius Marder
Besetzung: Bradley Cooper, Ryan Gosling, Eva Mendes u.a.
Kinostart: 13.06.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 07.11.13
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Bild © STUDIOCANAL
Worum geht’s?
Als Motorradstuntfahrer tourt Luke Glanton durchs Land, bis er in die Stadt Schenectady zurückkehrt, wo er ein Jahr zuvor eine Frau namens Romina kennen lernte. Rominas Neuigkeiten verleiten Luke zu einem Lebenswandel, der ihn – wenn auch aus noblen Beweggründen – zum Bankräuber macht. Als ein Raub schief geht, kreuzt Luke den Weg des aufrechten Polizisten Avery Cross. So erfährt auch Cross‘ Leben eine folgenschwere Wendung.
Wie ist der Film?
Am Ort bei den Pinien – so die ungefähre Bedeutung des Namens der New Yorker Stadt Schenectady, wo am häufigsten gedreht wurde – erzählt Regisseur Derek Cianfrance ein faszinierendes Triptychon. Es ist eine viel größere Geschichte als sein starker, ähnliche Themen aufgreifender Vorgänger „Blue Valentine“, daher nicht ganz so eindringlich, dafür aber auf ihre Weise beeindruckender. Es sind ja genaugenommen auch mehrere Geschichten, sodass „The Place Beyond the Pines“ trotz gemächlichem Erzähltempo und fürstlicher Laufzeit unterhaltsam bleibt.
In den gemeinsam mit Co-Autoren ausgearbeiteten Dialogen und seiner Bildsprache beweist Cianfrance wieder einmal einen glänzenden Sinn für Natürlichkeit. Hierbei darf er auch auf eine Traumbesetzung zurückgreifen. Ryan Gosling („Crazy, Stupid, Love.“, „Drive“) lässt in einem recht nonverbalen Auftritt seine Präsenz für sich sprechen. Bradley Cooper („Ohne Limit“, „Silver Linings“) gibt einmal mehr überzeugend die etwas weniger bekannte ernste Variante seiner selbst. Sicherlich einer seiner bis dato besten Auftritte.
Gosling und Cooper sind so grundverschiedene Typen, dass man sie sich eigentlich kaum in einem Film vorstellen kann, doch „The Place Beyond The Pines“ findet dafür eine spannende Lösung. Eva Mendes („Die etwas anderen Cops“, „Holy Motors“) zeigt derweil, dass die anderswo häufig ausgestellte Sexbombe nur einen Bruchteil ihres Repertoires darstellt. Selbst die kleinen Rollen wie die von der ewigen Ehefrau Rose Byrne („Insidious“, „Das hält kein Jahr..!“) und die vom ewig zwielichtigen Ray Liotta („GoodFellas“, „Killing Them Softly“) sind hochkarätig wie passend besetzt.
„The Place Beyond the Pines“ ist ob eigenwilliger Erzählweise und mehrerer Plot-Überraschungen ein originelles Schicksalsdrama, das eine epische Breite ohne deutliche Durststrecken zu füllen weiß. Die subtile Musikuntermalung kitzelt an den richtigen Stellen die richtigen Emotionen aus dem Publikum heraus, welche nicht selten auch noch eine Weile nach Ende des Films bestehen bleiben. Bei alledem bleibt Cianfrance stets authentisch und festigt somit seinen Ruf als visionärer, unabhängiger Ausnahmeregisseur mit hervorragender Schauspielführung.
Ich muss sagen, bei mir hat der Film ein komisches Gefühl hinterlassen. Er war gut und die Darsteller auch aber die Geschichte war mir zum Schluss hin dann doch etwas zu flach. Ich weiss gar nicht so recht ob “flach” da der richtige Ausdruck ist aber es war in dem Sinne flach, dass die Story(ies) flach miteinander verwoben wurden, sodass man in den letzten (laaangen) 30 Min doch wusste, wie es endet.