World War Z

DVD-Cover World War Z

5/10

Originaltitel: World War Z
USA | 2013 | ca. 116 Min. | FSK: ab 16
Action, Thriller, Romanadaption
Regie: Marc Forster
Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Damon Lindelof, Drew Goddard
Besetzung: Brad Pitt, Mireille Enos, Daniella Kertesz u.a.
Kinostart: 27.06.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 07.11.13

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © Paramount

Worum geht’s?

Während er mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Philadelphia im Stau steht, ereilt den ehemaligen UN-Mitarbeiter Gerry Lane eine Pandemie, die die Menschen um ihn herum binnen Sekunden in blutrünstige Untote verwandelt. Wegen seiner Qualifikationen wird Lane damit beauftragt, im Ausland nach der Ursache des Virus zu suchen. Längst hat die Seuche Städte rund um den Erdball befallen.

Wie ist der Film?

So ist das, wenn Zombies nicht artgerecht gehalten werden. „World War Z“ zwängt einen Horrorstoff in ein Sommerblockbuster-Gewand, und dieses Gefühl, dass dabei etwas nicht stimmt, wird man nie wirklich los. Die einige Jahre zuvor unter dem deutschen Titel „Operation Zombie: Wer länger lebt, ist später tot“ erschienene Buchvorlage bietet inhaltlich wie erzählerisch erfrischende Ansätze, zumal sie als eine bunte Interviewsammlung angelegt ist und im Subtext reichlich Kritik an der US-Regierung übt, wurde für das Kino aber gnadenlos zum konventionellen Virus-Abenteuer glattgebügelt.

Szenenbild World War ZMittendrin reist ein routinierter Brad Pitt, der schon als Produzent des Films viel zu tun hatte, ziemlich plump begründet rund um die Welt, damit viele Schauwerte zusammenkommen. Mireille Enos („Gangster Squad“) macht ihre Sache als zurückgelassene Ehefrau gut, doch so wie die meisten ihren Namen zuvor nicht kannten, wird man sich ihn nach dem Film auch nicht gemerkt haben. Der Fokus liegt ohnehin ganz auf Pitt und seiner banalsten Rolle seit Langem. Retter in der Not sind die visuellen Effekte, die sich durchaus sehen lassen können. Das Konzept der CGI-Zombies ist weniger schlimm als es klingt, und die apokalyptischen Szenarien wirken eindrucksvoll.

Bemerkenswert flott zieht „World War Z“ das Publikum mit Pauken und Trompeten in die Zombie-Pandemie hinein, doch entweicht die Luft nach hinten raus merklich. Die schwierige Produktionsgeschichte voller Terminverschiebungen, Drehbuchänderungen und Neuaufnahmen spiegelt sich in der Dramaturgie wider. Eine finale Schlacht in Moskau – in der Endversion noch kurz angedeutet – wurde zugunsten eines leiseren, politisch neutraleren Schlussakts verworfen. Es mag gute Gründe für diese Entscheidung geben, doch fällt „World War Z“ beim zurückhaltenden letzten Drittel in sich zusammen, weil die Geschichte einen verhältnismäßig faden Verlauf nimmt und das Ende obendrein recht nichtssagend ausfällt.

Erfreuliche Nachrichten liefert der für die Blu-ray angefertigte ‚Extended Action Cut‘, der rund sieben Minuten länger läuft als die Kinoversion und darin tatsächlich deutlich mehr Gewalt enthüllt. In dieser Fassung bietet „World War Z“ immerhin einen annehmbaren Kompromiss zwischen Zombie-Horror und Mainstream-Action, während die Kinoversion mit ihrer drastischen Zähmung wirklich negativ auffällt. So oder so verspricht das sündhaft teure Projekt von Regisseur Marc Foster („James Bond 007: Ein Quantum Trost“) in einem packenden Einstieg mehr als es am Ende halten kann. Schwarze Zahlen waren dem im Vorfeld schon als Flop gehandelten Film dann doch noch vergönnt, aber wirklich erwähnenswert sind darin allenfalls diverse Computertricks. Für einen Weltkrieg zu wenig.

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