The Tribe – Die vergessene Brut

DVD-Cover The Tribe

5/10

Originaltitel: The Tribe / The Forgotten Ones
USA | 2008 | ca. 89 Min. | FSK: ab 18
Horror, Thriller, Direct-to-DVD
Regie: Jorg Ihle
Drehbuch: Jorg Ihle
Besetzung: Jewel Staite, Justin Baldoni, Kellan Lutz u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.03.09

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Splendid Film
Bilder © Splendid Film

Worum geht’s?

Eine fünfköpfige Gruppe von Urlaubern kommt mit ihrer Yacht vom Kurs ab und strandet auf einer seltsamen Insel. Am nächsten Morgen ist einer aus der Gruppe verschwunden und hat nur eine blutige Schleifspur, die in den Dschungel führt, hinterlassen. Bald wird klar, dass die Insel von blutrünstigen Wesen zwischen Mensch und Tier bewohnt wird.

Wie ist der Film?

Szenenbild The Tribe - Die vergessene Brut„In bester Tradition von THE DESCENT und PREDATOR“ verkündet das DVD-Cover. Und tatsächlich hat der Autor dieses fast verzweifelten Lockrufs gar nicht so Unrecht. „The Tribe“ weist deutliche Parallelen zu den jeweiligen Filmen auf, und das (fast) ohne direkt zu klauen. An die Qualität darf man bei einem Film, der sich selbst mit anderen Filmen vergleicht um Aufmerksamkeit zu bekommen, natürlich keine allzu hohen Erwartungen stellen. „The Tribe“ ist aber recht ordentlich produziert und schrammt nur knapp am Kinofilm-Niveau vorbei.

Regiedebütant und Drehbuchautor Jorg Ihle nimmt sich genügend Zeit, die wenigen Charaktere einzuführen ohne langweilig zu werden, schafft es dabei aber nicht, sie für den Zuschauer so sympathisch zu machen, dass man später mitfiebern kann. Mindestens zwei der fünf Hauptfiguren sind sogar so nervig angelegt, dass man sie sich herzlich gerne in die Arme eines Kannibalen wünscht. Das mag nicht weiter schlimm sein, nur bleibt letztendlich nicht viel Spannung und Vergnügen übrig, da auch die blutigen Effekte sehr lau ausfallen, was die Freigabe ab 18 auch recht unverständlich macht.

Durchaus gelungen ist dafür das Creature-Design, abgesehen von den unfreiwillig komischen Dreadlocks. Vor allem hier lässt das grandiose Vorbild „The Descent“ grüßen. Die Viecher in „The Tribe“ sind nämlich blind, genau wie die „Crawler“ aus Neil Marshalls Ausnahme-Shocker von 2005. Bei Bewohnern von unterirdischen Höhlen macht das auch Sinn, weniger aber bei Wesen, die im Dschungel auf die Jagd gehen. Nun gut, irgendwie muss der Held bzw. die Heldin ja eine Chance haben bis zum Schluss zu überleben, aber mit kreativem Drehbuchschreiben hat das nichts zu tun. Ebenso wenig wie einige Aussagen der Figuren, die zwar die Handlung vorantreiben, aber aus dem Zusammenhang gerissen sind.

Die Darsteller sind zu 90% nett anzusehen und erfüllen ihren Zweck. Mehr gibt es zu diesem Thema eigentlich nicht zu sagen, genau wie zu der Geschichte an sich, die mit etwas mehr Mühe nicht so belanglos hätte ausfallen müssen.

Momente der Spannung wird der ein- oder andere Zuschauer sicher für sich herausziehen können. Es wird aber kaum jemanden geben, dem nicht alles irgendwie bekannt vorkommt.
Jorg Ihles kreative Schwächen werden vor allem nochmal beim völlig nichtssagenden Ende deutlich. Spätestens dort merkt man, dass „The Tribe“ ein völlig durchschnittlicher Horrorstreifen ist, der sich nicht lohnt, aber handwerklich noch so geglückt ist, dass ein Anschauen nicht schaden kann.

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Predator

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