1917

Filmposter 19177.5/10

Originaltitel: 1917
USA, GB | 2019 | 110 Min. | FSK: ab 12
Action, Kriegsfilm, Drama
Regie: Sam Mendes
Drehbuch: Krysty Wilson-Cairns, Sam Mendes
Besetzung: George MacKay, Dean-Charles Chapman, u.a.
Kinostart: 16.01.20
DVD/Blu-Ray VÖ: 28.05.20

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Bilder © 2019 Universal Pictures and Storyteller Distribution Co., LLC. All Rights Reserved.

Worum geht’s?

Der Erste Weltkrieg, April 1917: Die Telefonleitungen sind gekappt, deshalb werden die britischen Soldaten Blake und Schofield losgeschickt, um eine wichtige Nachricht zu überbringen. Die beiden müssen eine verbündete Einheit vor einer Falle der Deutschen warnen und damit zahlreiche Leben retten, darunter Blakes Bruder. Ihr Weg führt direkt durch feindliches Gebiet.

Wie ist der Film?

Regisseur Sam Mendes („American Beauty“, „Skyfall”) ist zurück und präsentiert seinen zweiten unkonventionellen Kriegsfilm nach „Jarhead – Willkommen im Dreck“. „1917“ zeichnet sich dadurch aus, dass die Handlung in ‚Echtzeit‘ als scheinbar ununterbrochener Fluss erzählt wird – nicht wirklich in nur einem Take, wie „Victoria“, sondern mit wenigen ‚unsichtbaren‘ Schnitten à la Hitchcocks „Cocktail für eine Leiche“. Die wahre Meisterleistung fand schon vor dem Dreh statt, in Form der akribischen Planung. Der letztendlich gezeigte Inhalt lässt etwas ernüchtert zurück.

Szenenbild 1917Basierend auf Großvaters Kriegsgeschichten ersann Mendes mit seiner Co-Autorin eine glaubhafte Mission voller interessanter Stationen. Zwischen den Highlights gelingt es der Crew gerade so, keine Längen aufkommen zu lassen; Thomas Newmans Musik hilft kräftig nach und dirigiert geschickt die Gefühle des Publikums. Oft ist „1917“ verblüffend ununterbrochen; man fragt sich ‚Wie haben die das gemacht?‘, was für herausragendes Kino spricht. Aber der Film krankt auch an einem tragischen Paradoxon: Eben weil es kaum Schnitte gibt und die Handlung in ‚Echtzeit‘ passiert, steht die technische Machart im Vordergrund und behindert ein emotionales Eintauchen ins Geschehen.

Um nicht (noch mehr) vom Inhalt abzulenken, sind die beiden Hauptrollen mit relativ unbekannten Darstellern besetzt. Die beiden liefern einen guten Job ab. In Gastauftritten darf das Publikum aber doch diverse Stars wie etwa Colin Firth („Kingsman – The Secret Service“) entdecken, weil sich der Film sonst schlecht verkaufen ließe. Schwierig ist nur, dass die Handlung keine prägnante Aussage trifft und etwas beliebig wirkt. Der Eindruck schwankt zwischen einem kolossalen 360-Grad-Theaterstück und irgendeinem Computerspiel.

Mit diesem Filmexperiment triumphiert vor allem Kamerachef Roger Deakins („Blade Runner 2049“) und unterstreicht seinen hohen Status in Hollywood. „1917“ ist ein inszenatorisch geniales, mäßig mitreißendes Kriegsabenteuer über die Opferbereitschaft für ein höheres Ziel. Das reizvolle Grundkonzept und ein paar bockstarke Momente rechtfertigen den Kinobesuch allemal.

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2 Kommentare

  1. Jepp. Faszinierende Bilder. Aber wenig erzählerische Substanz. Die Geschichte ordnet sich der visuellen, perfekt inszenierten, akribisch ausgestatteten Szenerien unter. Sieht gut aus, immerhin.

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