2001 – Odyssee im Weltraum

2001 - Odyssee im Weltraum

10/10

Originaltitel: 2001: A Space Odyssey
USA | 1968 | ca. 148 Min. | FSK: ab 12
Science-Fiction
Regie: Stanley Kubrick
Drehbuch: Stanley Kubrick, Arthur C. Clarke
Besetzung: Keir Dullea, Gary Lockwood, William Sylvester u.a.
Kinostart: 11.09.68
DVD/Blu-Ray VÖ: 23.08.01/06.12.07

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Angefangen von einem Einblick in den „Morgen der Menschheit“, werden nach einem enormen Zeitsprung mehrere Episoden aus der Raumfahrt behandelt, die den Menschen auf einer schier unglaublichen Reise zeigen. Überall dabei ist ein rätselhafter Hinweis darauf, dass es nicht nur auf der Erde intelligentes Leben gibt.

Wie ist der Film?

Stanley Kubricks Weltraumoper ist Ästhetik in Reinform. Die herausragende Kameraführung, mit den Kubrick-typischen symmetrischen, sterilen Bildern, das grandiose Szenenbild, die kultige Musik – da stimmt alles. Wer kein Auge für Kubricks Art von Kunst hat, wird sich wahrscheinlich langweilen. Im Film sprechen weitestgehend Bilder für sich. „2001“ ist am wenigsten ein Film für jeden Gemütszustand, aber dafür ein absolut einzigartiger. Basierend auf einer Kurzgeschichte entwarf Regisseur Kubrick mit dem Autor der selbigen ein Drehbuch, das die Science-Fiction-Welt für immer prägen sollte.

Die unendliche Weite, Leere, Stille und Dunkelheit des Alls fängt Kubrick mit bahnbrechenden, Oscar-prämierten Effekten eindrucksvoll ein. Tatsächlich sind jegliche Geräusche im Weltall für den Menschen nicht hörbar, entgegen der Meinung vieler Star-Wars-Kids. So werden die eleganten Bewegungen in der Schwerelosigkeit von bekannter klassischer Musik – vor allem Richard Strauss und Johan Strauß – begleitet und erheben den Film zu einem epischen Ballet. Eine perfekte Idee.

In vier Akten, durch die sich ein mysteriöser roter Faden zieht, beobachtet man die Abenteuer des Menschen, angefangen mit dem Vormenschen, der die revolutionäre Entdeckung des Knochens als Waffe macht, nach einem extremen Zeitsprung gefolgt von einer Reise zum Mond, 18 Monate später eine packende Mission zum Jupiter, wo der Mensch dem scheinbar perfekten Computer gegenüber steht, abgeschlossen von einem furiosen Finale mit einem Orgasmus aus Farben und einem wirren Ende, das viel Raum für eigene Interpretation lässt und erst einmal nur sprachlos macht.

Hier hat Kubrick endlich das entwickelt, was man in seinen folgenden Filmen als seine Markenzeichen bezeichnen wird – von der akribischen Bildkomposition bis zum tiefgründigen, auf vielfache Weise auslegbaren Anspruch. „2001 – Odyssee im Weltraum“ ist ein traumhaft ruhiges, aber auch beklemmendes, beeindruckend schönes Stück Filmgeschichte und in vielfacher Hinsicht ein Höhepunkt. So wegweisend wie einflussreich, bleibt Kubricks ultimativer Genre-Beitrag in seiner Stilrichtung unerreicht und gilt zu Recht als besonders wertvoll.

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3 Kommentare

  1. Ich habe erst kürzlich 2001 mit meinem Vater gesehen und wir haben uns sehr intensiv über viele stilistische Szenen unterhalten und vor allem jene am Anfang des Films (die Urzeiten) haben uns zu tiefgreifenden Gesprächen über die Entstehung von Leben resp. “intelligentem Leben” angeregt!

    Die Musik hat mich schon seit dem Musikunterricht begeistert und angetan. Mein Vater und die Frauen in meiner Familie wissen diese eher nicht zu schätzen, halten sie aber im Gesamtkontext für passend.
    Ich hingegen liebe seither Ligeti und höre mir seine Minimal-Musik gerne mal an! (Im willkommenen Gegensatz zu dem Techno-Scheiß-Minimal…)

    Für mich auch trotz nebensächlicher Story ein großartiges Meisterwerk, das nicht zwangsläufig NUR als Ästhetikum anzusehen ist. 😉

  2. Ich habe mir vor kurzem eine Box mit drei Klassikern von Kubrick gekauft, darunter natürlich “2001 – Odyssee im Weltraum”, “Full Metal Jacket” und zu guter letzt “A Clockwork Orange”. Die letzten beiden Filme habe ich schon davor ein paar Mal gesehen und empfand sie immer und immer wieder als verstörend, aber auch als inspirierend.
    “2001 – Odyssee im Weltraum” hingegen finde ich einfach nur verstörend. Als der Film fertig war, saß ich ziemlich hypnotisiert vor meinem Fernseher und dachte: “Hääääääääääääh?” Alles in allem kann ich nur zustimmen, dass Stanley Kubrick mit diesem Film sehr gut darstellt wie es im Weltraum der Zukunft (oder Gegenwart?) sein könnte: Allein mit einem Supercomputer, der irgendwann komplett abdreht und die Besatzung tötet … warum nicht? Die ewige Stille des weiten Alls, absolut realistisch, wobei ich eigentlich mehr eins von diesen “Star Wars Kiddies” bin, die eine Menge Action, ne schöne Story und ewig viele Fortsetzungen lieben.
    Okay, Fazit meines gammligen Kommentars: Cooler Film, aber irgendwie total schräääääg.

  3. ich habe mir diesen film _mindesten_ schon 100mal angesehen.
    wie bei einem guten buch entdeckt man immer wieder was neues, was allein schon (imao) ein qualitätsmerkmal zu sein scheint.

    legendär wie “easy rider”, “silent running”, “phase IV”.

    es ist, zeitgenössisch gesehen, auch ein wasserzeichen der damals revolutionären umbrüche und des umdenkens, als wäre der monolith damals wirklich dagewesen.

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