Originaltitel: 30 Minutes or less
USA | 2011 | 83 Min. | FSK: ab 16
Komödie, Action
Regie: Ruben Fleischer
Drehbuch: Michael Diliberti
Besetzung: Jesse Eisenberg, Danny McBride, Aziz Ansari u.a.
Kinostart: 24.11.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 12.04.12
Links zum Film:
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Bilder © Sony Pictures
Worum geht’s?
Pizzabote Nick hat die Aufgabe, jede Bestellung in 30 Minuten oder weniger auszuliefern, sonst ist sie gratis. Meistens gelingt es, nicht jedoch als die Freunde Dwayne und Travis ihn an einen abgelegenen Schrottplatz lotsen, festhalten und ihm eine Bombe umschnallen. Nick bekommt wenige Stunden Zeit, um irgendwie 100.000 Dollar zu besorgen, sonst wird die Bombe gezündet. Bei seinem Freund Chet sucht Nick Rat und mutiert mit ihm zum Bankräuber wider Willen.
Wie ist der Film?
Nach dem Erfolg seines Kino-Debüts „Zombieland“ wurde Regisseur Ruben Fleischer nun für eine weitere Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller Jesse Eisenberg angeheuert. Eine gute, logische Wahl, da die Geschichte von „30 Minuten oder weniger“ ebenfalls eine rasante Antihelden-Komödie verspricht. Als Promi-Produzent gab sich obendrein Ben Stiller („Tropic Thunder“) die Ehre. Leider funktioniert das Ganze auf der Leinwand weit weniger gut als auf dem Papier, denn „30 Minuten oder weniger“ fehlt es schlichtweg an Witz, Spannung und Authentizität.
Es ist eine wirklich nette Grundidee, die sich der bis dato unbekannte Autor da ausgedacht hat. Recht originell, mal ein Doppel-Buddy-Movie zu sehen, mit gleich zweimal zwei Kumpels im Mittelpunkt, die sich in heikle Situationen verstricken; auf der einen Seite die Guten, auf der anderen Seite die Bösen, wobei man sich mit beiden Duos ähnlich identifizieren kann, sind im Grunde doch alle vier gleich menschlich. Jesse Eisenberg, für „The Social Network“ Oscar-nominiert, und Danny McBride („Hot Rod – Mit Vollgas durch die Hölle“, „Die Fast Vergessene Welt“, „Ananas Express“) passen als die Protagonisten-Pole wie Arsch auf Eimer in ihre Rollen und spielen sie dementsprechend professionell runter. Aziz Ansari („Männertrip“) und Nick Swardson („Leg dich nicht mit Zohan an“) gehen in Ordnung als semilustige, klischeehafte Sidekicks.
Die Zeichen stehen eigentlich gut, aus bewährten Bausteinen wurde etwas Neues geschustert, doch das Konstrukt ist einfach zu zerbrechlich. Zum einen ist „30 Minuten oder weniger“ schlichtweg nicht wirklich lustig. Die Witze wirken aufgesetzt, über gelegentliches Schmunzeln dürften die Wenigsten hinaus kommen. Desweiteren wird in diesem vermeintlichen Spiel auf Zeit zu viel Luft gelassen; es bleibt zu viel, um immer wieder die Glaubwürdigkeit der Situation zu hinterfragen, und zu viel, um die Spannung schleifen zu lassen. Trotz einiger solide inszenierter Actionsequenzen und merklicher Nähe zu Chaos-Trips wie „Ananas Express“ oder „Stichtag“ kommt „30 Minuten oder weniger“ nie so richtig in die Gänge. Ein klotzender Soundtrack versucht mehr oder weniger vergeblich, das zu überspielen.
Schon in der coolen Titelsequenz kommt es zum Vorschein: Fleischer greift seinen stellenweise großartigen „Zombieland“-Stil wieder auf, nur eine Nummer entschlackter. So lässt sich im Grunde der ganze Film beschreiben – als ein fix herausgegebener Übergang zum angekündigten „Zombieland 2“, nicht mehr. „30 Minuten oder weniger“ leistet sich keine deutlichen Ausrutscher, schafft es aber auch nie, überdurchschnittlich zu überzeugen und hinterlässt ein Gefühl ungenutzten Potentials.
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