Originaltitel: What We Do in the Shadows
USA, NZ | 2014 | 86 Min. | FSK: ab 12
Komödie
Regie: Jemaine Clement, Taika Waititi
Drehbuch: Jemaine Clement, Taika Waititi
Besetzung: Jemaine Clement, Taika Waititi, Jonathan Brugh, Jackie van Beek, Chelsie Preston Crayford u.a.
Kinostart: 30.10.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 05.06.15
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Ein mit Kruzifixen ausgestattetes Filmteam dokumentiert das Leben einer chaotischen Altbau-Wohngemeinschaft voller Vampire. Viago (379 Jahre), Deacon (183 Jahre), Vladislav (862 Jahre) und Petyr (rund 8000 Jahre) streiten, machen Party und sind stets auf der Suche nach neuen Opfern. Als sie beschließen, einen Menschen zu verschonen und stattdessen als Freund zu behalten, gerät der Blutsauer-Alltag erst recht durcheinander.
Wie ist der Film?
Die Idee der Vampir-WG erscheint zunächst nur wie ein alberner Mitläufer im fortwährenden Blutsauger-Trend, doch dahinter steckt mehr. „5 Zimmer Küche Sarg“ ist das „This is Spinal Tap“ für Horrorfiguren. Vorrangig Vampire, aber auch Werwölfe, Zombies & Co erfahren damit die unterhaltsamste Hommage seit Langem. Dem Regie-, Autoren- und Hauptdarstellerduo Taika Waititi und Jemaine Clement – bekannt durch die Serie „Flight of the Conchords“ – gelingt eine beachtlich witzige, liebevoll produzierte Mockumentary. Satirische Raffinesse hält sich trotz reichlich Potential in Grenzen, doch das ist angesichts der grandios komischen Besetzung unwichtig.
Anspielungen wie die Anlehnung der Figur Petyr an Graf Orlok aus „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ freuen den Filmfan, bleiben aber rar. Vielmehr spielen die Macher mit allgemein bekannten Genre-Regeln und kreieren daraus eine völlig neue Geschichte über das Zusammenleben und Älterwerden. So abgedreht und ironisch der Inhalt, so überzeugend sind die visuellen Effekte, erst recht in Form der Doku-Optik. Ein schrulliger Soundtrack rundet die Gaudi glänzend ab.
Ein Drehbuch gab es, nur haben es die Regisseure angeblich nie rausgegeben und stattdessen wild improvisieren lassen, um dann aus Tonnen von Material auszuwählen. So wirkt „5 Zimmer Küche Sarg“ dramaturgisch etwas unsauber, versprüht aber eine angenehme Leichtfüßigkeit. Es mangelt ein wenig an Biss – und das ausgerechnet bei Vampiren –, um sich in die ganz großen Fake-Dokumentationen und Satiren einzureihen. Nichtsdestotrotz beweisen die Neuseeländer einen hervorragenden Sinn für Humor.
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