Originaltitel: Bad Ass
USA | 2012 | 90 Min. | FSK: ab 18
Action, Direct-to-DVD
Regie: Craig Moss
Drehbuch: Elliot Tishman
Besetzung: Danny Trejo, Charles S. Dutton, Ron Perlman u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 16.08.12
Links zum Film:
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Bild © Universal
Worum geht’s?
Eine seiner täglichen Busfahrten ändert das Leben des Vietnamveteranen Frank Vega schlagartig. Er verprügelt vor aufnehmenden Handykameras zwei Rabauken, die ihn und andere Insassen aufs Schärfste provozieren und wird dadurch zum lokalen Helden. Ein herber Schicksalsschlag und die Ermutigungen seiner Mitmenschen bringen Vega dazu, dem Unrecht in der Nachbarschaft dort entgegenzuwirken, wo die Polizei versagt.
Wie ist der Film?
Man erwartet bei „Bad Ass“ eine Art Billigvariante von „Machete“, und das ist im Großen und Ganzen auch das, was man bekommt. Die Geschichte basiert auf dem sogenannten AC Transit Bus Fight am 15. Februar 2010. Dabei schlug ein weißer Bartträger von 67 Jahren im Linienbus einen Afroamerikaner nieder, nachdem dieser ihn massiv provoziert und schließlich angegriffen hatte. Der Clou: Die Tat wurde mit einem Handy gefilmt und zum Riesenhit auf YouTube. Der ältere Herr namens Thomas Brusco war fortan als ‚Epic Beard Man‘ bekannt, im Film umgedichtet zu Frank Vega alias ‚Bad Ass‘. Ausgehend von der Adaption des realen Ereignisses spinnt „Bad Ass“ die Geschichte einfach weiter. Dass diese recht begrenzte Prämisse nicht gerade das Interesse der großen Geldgeber schürt und sich daher auch nicht allzu viel daraus melken ließ, war ja abzusehen.
Wenn ein Bad Ass für den direkten Weg in die Videothek gesucht ist, ist Danny Trejo („Machete“, „Poolboy: Drowning Out the Fury“) natürlich genau der richtige. Passend zu seiner mexikanischen Abstammung wurde der afroamerikanische Gegner aus dem realen Ereignis kurzerhand durch zwei Skinheads ersetzt, was bereits für Skepsis sorgen sollte. Bis auf ein freundliches Mitglied der Polizei, die als faul und desinteressiert dargestellt wird, sind alle anderen Hauptfiguren dunkelhäutig. Doch egal ob „Bad Ass“ eine Anti-Weiße Haltung durchscheinen lässt, vor allem verherrlicht der Film Gewalt und Selbstjustiz ohne jeglichen tieferen Sinn. Das Ganze muss also zwingend aus dem nie wirklich ernsten B-Movie und Exploitation-Blickwinkel betrachtet werden, obwohl die Handlung für jene Verhältnisse recht ernsthaft durchgezogen ist.
„Bad Ass“ ist eine moralische Katastrophe mit teils träger, stumpfsinniger Handlung. Doch Danny Trejos Präsenz rettet mal wieder einiges. Für die Nebenrollen fand sich immerhin das eine oder andere Schmankerl. Handwerklich ist die Produktion auf durchaus akzeptablem Niveau und kaschiert relativ geschickt das offensichtlich sehr schmale Budget, inklusive einer unglaublich dreist aus „Red Heat“ geklauten, ja sogar direkt übernommenen und digital angepassten Bus-Verfolgungsjagd. Seltsam, dass die Macher damit durchkamen. Zumindest Trejo-Fans bekommen mit „Bad Ass“ solide Unterhaltung mit einer guten Portion Trash, wenn die Idee auch – mehr noch als „Machete“ – als bloßer (Fake-) Trailer deutlich besser funktioniert (hätte).
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