Originaltitel: Godzilla
USA, JP | 2014 | 123 Min. | FSK: ab 12
Thriller, Science-Fiction, Action, Abenteuer
Regie: Gareth Edwards
Drehbuch: Max Borenstein
Besetzung: Aaron Taylor-Johnson, Ken Watanabe, Elisabeth Olsen, Bryan Cranston, Sally Hawkins u.a.
Kinostart: 15.05.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 25.09.14
Links zum Film:
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Bilder © 2014 Warner Bros. Ent.
Worum geht’s?
Ford Brody reist nach Japan, weil sein Vater Joe dort nach dem Eindringen in Sperrgebiet um ein Atomkraftwerk verhaftet wurde. Joe will beweisen, dass die Regierung den wahren Grund für eine 15 Jahre zurückliegende Katastrophe vertuscht hat. Seine Aufzeichnungen zeigen dem Wissenschaftler Dr. Ichiro Serizawa, der die Wahrheit kennt und die Überreste prähistorischer Riesen untersucht, welche Katastrophe erst noch bevorsteht.
Wie ist der Film?
Zum 60. Geburtstag der weltberühmten Riesenechse überragt ihre Rückkehr 2014 alles bisher Dagewesene. Wortwörtlich, denn mit offiziell 108 Metern ist dieser Godzilla der größte, der je die Leinwand eroberte und mehr als doppelt so hoch wie das japanische Original von 1954. Diese Wahnsinnsmasse weiß der in Hollywood noch unerfahrene, aber genreerprobte Regisseur Gareth Edwards („Monsters“) clever zu koordinieren. Nach Roland Emmerichs interessantem, jedoch verschmähtem ersten Versuch, Godzilla als rein amerikanische Produktion neu aufzulegen, verbeugt sich Edwards 16 Jahre später deutlich tiefer vor dem Kultmonster aus Fernost. Gleichzeitig genießt er aber auch den neuesten Stand der Filmtechnik, um das heutige Publikum schlichtweg umzuhauen.
Was bei anderen Katastrophen- oder Monsterfilmen das große Finale darstellt, feuert „Godzilla“ schon in der ersten Hälfte ab. Und als man denkt, es kann nicht mehr bombastischer kommen, wird noch einer draufgesetzt. Obwohl gänzlich computergeneriert, wirkt die Bedrohung nie zu künstlich, da sie stets in eine Umgebung aus Rauch und Dreck eingebettet und detailverliebt animiert ist. Godzilla sah nie mächtiger aus, klang vor allem auch nie mächtiger. Die überragende Tonkulisse geht durch Mark und Bein, sodass die Bilder regelrecht zweitrangig erscheinen. Ob 3D oder nicht, spielt da eigentlich keine Rolle mehr, so essentiell ist das fesselnde Sounddesign.
Doch bevor sich die Vorstellung endgültig in Reizüberflutung und Materialschlachten verliert, platziert sie geschickt Ruhemomente. Dann kommt auch die Topbesetzung zum Tragen, dank derer die Zerstörungsorgien überhaupt erst zum emotionalen Erlebnis werden. Der bemerkenswert wandlungsfähige Aaron Taylor-Johnson („Nowhere Boy“, „Kick-Ass“) trägt die von Ken Watanabe („Inception“) in Gang gebrachte Handlung, während Bryan Cranston („Breaking Bad“) und Elisabeth Olsen („Martha Marcy May Marlene“) dramatische Akzente setzen. Weitere Stars wie Sally Hawkins („Blue Jasmine“) und David Strathairn („Lincoln“) sind die Kirsche auf der Sahne. Die Handlung um die menschlichen Charaktere motiviert internationale Schauplätze für das Monsterspektakel und macht die ernsten Auswirkungen einer Naturkatastrophe gleichzeitig ungemein spürbar.
Es sind Details wie die subjektiven Kameraperspektiven, dezente Humorspitzen im sehr ernsten Grundton und diverse Überraschungen, die „Godzilla“ zum rundum unterhaltsamen Blockbuster machen. Und im Kern hält sich immer noch die Botschaft. Zur Geburtsstunde war Godzilla eine Metapher für die Atombombenabwürfe auf Hirsohima und Nagasaki; auch 2014 steht das Monster ganz im Zeichen der Kritik an Kernenergie sowie menschlicher Hochmut und ist nach Fukushima wieder ganz aktuell. Gareth Edwards’ „Godzilla“ hält den hohen Erwartungen mühelos stand und behandelt die Kultfigur mit dem größten Respekt. Das ist eines der besten Reboots der Filmgeschichte. Unbedingt im Kino genießen und sich einfach mal überwältigen lassen.
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Jetzt bin ich überrascht. Ich war ja sehr ernüchtert, denn der Film hat mich wegen seiner unfokussierten Erzählung kalt gelassen. Godzilla selbst war natürlich cool.