Originaltitel: Independence Day: Resurgence
USA | 2016 | 120 Min. | FSK: ab 12
Science-Fiction, Action
Regie: Roland Emmerich
Drehbuch: Carter Blanchard, Dean Devlin, Roland Emmerich
Besetzung: Jeff Goldblum, Liam Hemsworth, Jessie Usher u.a.
Kinostart: 14.07.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 24.11.16
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © 2016 Twentieth Century Fox
Worum geht’s?
Der globale Alien-Krieg von 1996 ließ die Nationen der Welt zusammenwachsen. Als sich 20 Jahre später ein erneuter Angriff ankündigt, ist die Menschheit gewappnet. Doch auch die Außerirdischen haben sich weiterentwickelt und nutzen ein noch viel größeres Raumschiff. Wieder muss sich Techniker Dave Levinson einen Trick einfallen lassen, um die Aliens zu überlisten. Unterdessen ziehen junge Kampfpiloten, darunter der Sohn eines der Helden von ´96, in die Schlacht.
Wie ist der Film?
In 20 Jahren und zahlreichen, sich wiederholenden Apokalypse-Szenarien gelang es Roland Emmerich („2012“) nie, seinen größten Hit „Independence Day“ zu toppen. So ließ sich der deutsche Hollywood-Export doch noch zur ersten Fortsetzung seiner Filmografie hinreißen, um dann in die gängigen Fallen zu tappen. „Indepedence Day: Wiederkehr“ ist größer, aber auch egaler als der Vorgängerfilm – routiniertes Spektakel-Kino mit starken Effekten und schwacher Empathie.
Dass im Großen und Ganzen das Gleiche passiert wie in Teil 1, war zu erwarten. Um zu große Ähnlichkeiten zu vermeiden, spielt „Independence Day: Wiederkehr“ folgerichtig in einer alternativen Gegenwart, die von Alien-Technologie profitiert. Ein interessanter Kniff, der andererseits jedoch das große Manko des Films weiter verschlimmert. Das Original ist so sympathisch, weil es sich großzügig Zeit nimmt, um seine Charaktere im familiären Alltag zu etablieren, bevor deren Leben aus den Fugen gerät. „Independence Day: Wiederkehr“ startet bereits in einer fremdartigen Welt, stellt die zahlreichen Figuren im Eiltempo vor und reicht die nötigsten Hintergrundinfos in Dialogzeilen nach, damit genügend Platz für Materialschlachten bleibt.
Beachtlich viele Charaktere aus dem Original kehren zurück, allen voran David Levinson, gewohnt charismatisch gespielt von Jeff Goldblum. Das Drehbuch baut darauf, dass man sie bereits kennt und stellt ihnen wie üblich eine neue Generation zur Seite, diesmal auch mit asiatischen Charakteren, die im sonst so bunten Original fehlten. Behutsam eingeführt wird in diesem Pulk letztendlich niemand. Neben etwas freudiger Nostalgie für alte Bekannte bleiben die hübschen Neuzugänge wie Liam Hemsworth („Die Tribute von Panem“) und Maika Monroe („It Follows“) blass. Viel Potenzial für emotionalen Bezug zur Geschichte verschenkt „Independence Day: Wiederkehr“ zugunsten von Action, die man heutzutage so ähnlich ständig sieht.
Als nächstes Beispiel nach „X-Men: Apokalypse“ zeigt „Independence Day: Wiederkehr“, in welcher Sackgasse das Zerstörungs-Popcornkino zu stecken scheint. Mit Gags, die selten zünden und neuen Ideen, die keine sind (Stichwort „Aliens – Die Rückkehr“) arbeitet „Independence Day: Wiederkehr“ zwar die Checkliste zur Fan-Befriedigung ab, lässt den Funken aber nicht so recht überspringen. Es kracht ordentlich, doch mit seiner Überwältigungsmentalität ist Emmerich nur noch einer von vielen.
Mag alles so sein, aber ich fand ihn witzig und sehr unterhaltsam. Sehr interessant ist, dass der Film sehr düster startet und immer heller wird. Noch immer 1000mal besser als Prometheus.
Manche Filme sollten einfach keine Fortsetzungen erhalten, weil es sonst nur am sorgsam aufgebauten kultischen Image kratzt.