Originaltitel: Halloween
USA | 2018 | 106 Min. | FSK: ab 16
Horror, Thriller
Regie: David Gordon Green
Drehbuch: Jeff Fradley, Danny McBride, David Gordon Green
Besetzung: Jamie Lee Curtis, Judy Greer, Andi Matichak u.a.
Kinostart: 25.10.18
DVD/Blu-Ray VÖ: 28.02.18
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Universal Pictures
Worum geht’s?
40 Jahre nachdem Laurie Strode in der Halloween-Nacht von dem maskierten Psychopathen Michal Myers gejagt wurde, ist sie noch immer traumatisiert. Ihre Tochter sowie ihre Enkelin dringen nicht zu ihr durch, da sie einzig darauf bedacht ist, auf das Schlimmste vorbereitet zu sein. Und tatsächlich: Bei einem Gefangenentransport gelingt dem inhaftierten Michael die Flucht. Der sprachlose Killer kehrt zurück in seine Heimatstadt, nicht zufällig an Halloween.
Wie ist der Film?
Die „Halloween“-Filmreihe ist ein Chaos, das es erst einmal aufzuschlüsseln gilt. Zwischen 1978 und 1995 erschienen sechs Teile, wobei Maskenmörder Michael Myers in Teil 3 überhaupt nicht vorkommt. Es folgten „Halloween: H20“ (1998) und „Halloween: Resurrection“ (2002), welche die Teile 3 bis 6 ignorierten. Dann versuchte sich Rob Zombie an einem Remake des Originalfilms (2007) und schob diesem Remake eine Fortsetzung (2009) hinterher. Schnitt. „Halloween“ anno 2018 macht es sich leicht und ignoriert alles, was nach dem Originalfilm passierte. So lässt sich der Horror auch (fast) ohne Vorwissen genießen.
Als Co-Produzent durfte der Schöpfer des Originals – John Carpenter – das Projekt absegnen und stellte sicher, dass seine Kultfiguren mit Respekt behandelt würden. „Halloween“ (2018) ist eine späte Fortsetzung des ersten Teils, die fast auch ein Remake sein könnte. Bezeichnend: Im Vorspann wird ein vergammelter Kürbis per Rückwärts-Zeitraffer wieder frisch – die passende Metapher für die Filmindustrie, die ausgediente Stoffe wieder zurück ins Leben zerrt. Der Film ist eine Variation des Originals, angepasst an die Gegenwart – ein bisschen schneller, ein bisschen härter, aber mit den altbekannten Motiven. Das wäre nicht nötig gewesen, tut aber auch nicht weh.
Für Regisseur David Gordon Green („Ananas Express“) ist es die erste Horror-Arbeit, und statt dem Film eine eigene Handschrift aufzudrücken, zitiert er lieber immer wieder das Original. Das ist unspektakulär, hat aber auch den Vorteil, dass „Halloween“ keinem Erklärungsdrang verfällt, sondern die rätselhafte Aura das Michael Myers wahrt. Am unheimlichsten ist schließlich, was man nicht erklären kann. Jamie Lee Curtis kehrt in ihrer Kultrolle souverän zurück, begleitet von Filmtochter Judy Greer („Jurassic World“) und Newcomerin Andi Matichak als Enkelin. Die Dialoge und Figurenzeichnungen bewegen sich auf mäßigem Niveau, doch am Ende entsteht ein interessantes Bild dreier Generationen, die sich ihre Traumata vererben. „Halloween“ illustriert, wie Geschichte sich wiederholt, wenn man nicht zuhört und wirkt dabei im Jahre 2018 fast schon politisch.
Dezent modernisiert, ansonsten angenehm altmodisch geht „Halloween“ als passabler Aufguss durch. Auch die legendäre Musik von John Carpenter wurde auf charmante Weise neu arrangiert – vom Meister selbst. Ein interessanter Anfang wechselt alsbald zu einem typischen Ablauf mit uninteressanten Figuren (und einem behämmerten Mini-Twist), immerhin mit ein paar gelungenen Gruselmomenten.
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