Worum geht’s? – Ein Vorwort
Godzilla wurde in Japan erfunden. Er ist eine riesige, prähistorische, echsenartige Kreatur. Durch Atombombentests geweckt, kommt er aus den Tiefen des Meeres an Land. Daher transportiert er auch radioaktive Strahlung. Das Monster erschien erstmals 1954 im Kino und stellte eine Warnung vor den Gefahren der Atomkraft dar. Damit lässt sich Godzilla als Aufarbeitung des Traumas durch die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki lesen. In den Fortsetzungen tauchen zahlreiche weitere Riesenmonster auf, die gegen Godzilla kämpfen. Der Obergriff für Godzilla und ähnliche Giganten lautet Kaiju. Kaiju-Filme gelten in Japan als eigenes Genre.
Godzillas Erscheinungsbild variierte über die Jahrzehnte. Seine Größe schwankt zwischen 50 und mutmaßlich 120 Metern. Auch sein Charakter veränderte sich: Mal ist er der Zerstörer, mal Beschützer der Menschheit, je nach dem, welche anderen Monster noch mitmischen. Der düstere Grundton des Originalfilms entwickelte sich zu einer komischeren, kinderfreundlichen Darstellung und wieder zurück.
Die japanischen Godzilla-Filme wurden allesamt vom Studio Toho produziert. Sie lassen sich in verschiedene Staffeln unterteilen, die teils nach dem Kaiser benannt sind, der zur Produktionszeit regierte. Die Showa-Staffel zählt 15 Werke zwischen 1954 und 1975. Die Heisei-Staffel ab 1984 stellt ein Reboot dar, das alle früheren Godzilla-Filme ignoriert, mit Ausnahme des ersten.
1998 grätschte Hollywood dazwischen und produzierte die erste amerikanische Godzilla-Version. (Diese zog auch eine Zeichentrickserie mit 40 Folgen nach sich.) Das US-Remake wurde jedoch vom Großteil der Fangemeinde abgelehnt. Japan reagierte schnell und schuf die sogenannte Millenium-Staffel von 1999 bis 2004. Nur zwei der sechs Filme der Millenium-Staffel bauen aufeinander auf („Godzilla against MechaGodzilla“ und „Tokyo SOS“), die restlichen stehen für sich allein oder beziehen sich auf Filme aus früheren Staffeln.
Zehn Jahre war es still um die Riesenechse, dann startete Amerika einen neuen Versuch: „Godzilla“ (2014) bildete den Auftakt für das MonsterVerse, ein eigenes, amerikanisches Kaiju-Filmuniversum. Darauf antwortete Japan 2016 mit „Shin Godzilla“ – noch ein Stand-Alone-Remake. Es folgten drei Animes. Die Saga um Godzilla steht im Guiness-Buch der Rekorde als das am längsten laufende Franchise der Kinogeschichte – Stand 2024: 38 Filme.
Die deutschen Titel der älteren Einträge sind zum Teil irreführend und obskuren Marketing-Strategien geschuldet.
Die Filme
Showa-Staffel
1954: Godzilla | 1955: Godzilla kehrt zurück | 1962: Die Rückkehr des King Kong | 1964: Godzilla und die Urweltraupen | 1964: Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah | 1965: Befehl aus dem Dunkel | 1966: Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer | 1967: Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn | 1968: Frankenstein und die Monster aus dem All | 1969: Godzilla – Attack All Monsters | 1971: Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster | 1972: Frankensteins Höllenbrut | 1973: King Kong – Dämonen aus dem Weltall | 1974: King Kong gegen Godzilla | 1975: Die Brut des Teufels
Heisei-Staffel
1984: Godzilla – Die Rückkehr des Monsters | 1989: Godzilla, der Urgigant | 1991: Godzilla – Duell der Megasaurier | 1992: Godzilla – Kampf der Sauriermutanten | 1993: Godzilla gegen MechaGodzilla II | 1994: Godzilla gegen SpaceGodzilla | 1995: Godzilla gegen Destoroyah
US-Remake „Zilla“
1998: Godzilla
Millenium-Staffel
1999: Godzilla 2000: Millennium | 2000: Godzilla vs. Megaguirus | 2001: Godzilla, Mothra and King Ghidorah | 2002: Godzilla against MechaGodzilla | 2003: Godzilla: Tokyo SOS | 2004: Godzilla: Final Wars
Neuere japanische Einzelfilme
2016: Shin Godzilla
2023: Godzilla Minus One
Anime-Trilogie
2017: Godzilla: Planet der Monster
2018: Godzilla: Eine Stadt am Rande der Schlacht
2018: Godzilla: The Planet Eater
MonsterVerse
2014: Godzilla
2019: Godzilla II: King of the Monsters
2021: Godzilla vs. Kong
2024: Godzilla x Kong: The New Empire
Bilder © Splendid Film