2020 war ein außergewöhnlich hartes Jahr, auch für Filme. Vor allem, weil Kinos monatelang schließen mussten. Heißersehnte Blockbuster wie „Keine Zeit zu sterben“, „Black Widow“ und „Dune“ wurden kurzerhand aufs nächste Jahr verschoben. Dafür bot sich mehr denn je die Gelegenheit, Produktionen abseits des Mainstreams zu entdecken. Hier sind sieben versteckte Perlen aus dem Filmjahr 2020 zum Nachholen.
01. The Hater
Wie oft sieht man schon einen Film aus Polen? Netflix sicherte sich die Rechte an „The Hater“, weil das polnische Thriller-Drama auf Hollywood-Niveau rangiert. Ein exmatrikulierter Student erlebt sein persönliches ‚Breaking Bad‘, als er durch den manipulativen Einsatz von Social Media moralische Grenzen überschreitet.
02. The King of Staten Island
Comedy-Experte Judd Apatow („Jungfrau (40), männlich, sucht…“, „Beim ersten Mal“) knüpft nach vielen Jahren an seine besten Zeiten an: „The King of Staten Island“ ist eine witzige, aber auch erstaunlich herzliche Komödie. Nachwuchskomiker Pete Davidson spielt mehr oder weniger sich selbst, an der Seite von Stand-up-Veteran Bill Burr.
03. Diego Maradona
Man muss sich nicht unbedingt für Fußball interessieren, um von dieser Doku in den Bann gezogen zu werden. Denn „Diego Maradona“ ist eine wahre Aufstieg-und-Fall-Geschichte wie aus einem Gangsterfilm. Nur mit Archivmaterial und Audiokommentar wird erstaunlich kurzweilig das bewegende Leben der Sportlegende nachgezeichnet.
04. Niemals Selten Manchmal Immer
Ein lakonisch bewegendes Drama von Frauen über Frauen für alle: „Niemals Selten Manchmal Immer“ begleitet die beschwerliche Reise einer Teenagerin, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet. Nahezu unbemerkt lief das Drama für kurze Zeit im Kino und erscheint am 11. Februar 2021 auf DVD/BD.
05. The Sound of Metal
Ein Metal-Schlagzeuger verliert plötzlich sein Gehör. Der exklusiv bei Amazon Prime erschienene Film handelt weniger von Metal als viel mehr von der Bewältigung eines gesundheitlichen Schicksalsschlags. Ein Künstler muss nochmal von vorn beginnen, und das Publikum fühlt hautnah mit.
06. Monsieur Killerstyle
Für alle, die es schräg mögen und gerne ‚mal was Anderes‘ sehen: „Monsieur Killerstyle“ ist eine Low-Budget-Groteske aus Frankreich über einen Typen, der eine ungesunde Obsession mit seiner Wildlederjacke entwickelt. Wer die eigene Logik des Films akzeptiert, kann sich köstlich amüsieren. Die Hauptrolle spielt Oscar-Preisträger Jean Dujardin („The Artist“).
07. Berlin Alexanderplatz
Die freie Adaption des Romanklassikers ‚Berlin Alexanderplatz‘ erzählt von einem afrikanischen Flüchtling, der gut sein will, aber in der deutschen Hauptstadt in den Sumpf des Verbrechens gerät. Wer die Stimmung der Serien „Babylon Berlin“ und „4 Blocks“ mochte, sollte unbedingt auch diesem dreistündigen Filmepos eine Chance geben.
Sprechen euch die Tipps an? Welcher Geheimtipp fehlt eurer Meinung nach auf der Liste?
Drei davon habe ich tatsächlich auch gesehen. Und “The Hater” lief mir jetzt schon mehrmals über den Weg. Muss ich wohl doch mal reinschauen…
Guter Schnitt. 😉 Ja, schau rein, aber am besten bis zum Ende, denn gegen Ende legt The Hater nochmal eine Schippe drauf.