Originaltitel: Pleasure
DE, NL, FR | 2021 | 109 Min. | FSK: ab 18
Drama
Regie: Ninja Thyberg
Drehbuch: Ninja Thyberg
Besetzung: Sofia Kappel, Revika Anne Reustle, Chris Cock u.a.
Kinostart: 13.01.22
DVD/Blu-Ray VÖ: 11.03.22
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Weltkino Filmverleih
Worum geht’s?
Linnéa nennt sich Bella Cherry und zieht von ihrer schwedischen Heimat nach L.A., um als Pornodarstellerin zu arbeiten. Sie setzt sich das Ziel, beim namhaften Manager Mark Spiegler unterzukommen und eine der Größten im Business zu werden. Doch das hat seinen Preis.
Wie ist der Film?
Eine junge Frau kommt in die große Stadt, mit der Hoffnung, ein Star zu werden – eine vertraut wirkende Prämisse. Doch während andere Protagonistinnen später ‚auf die schiefe Bahn geraten‘ und notgedrungen ‚Schmuddelkram‘ machen, setzt der Debütfilm „Pleasure“ direkt beim ‚Schmuddelkram‘ an und sorgt damit für Enttabuisierung.
Die schwedische Regisseurin Ninja Thyberg porträtiert das Pornogeschäft authentisch, indem sie weder glorifiziert noch dämonisiert. Dabei bleibt sie stets dicht an der Hauptfigur. Neben der sonst nüchternen Inszenierung lassen ein paar ästhetische Kniffe gut nachfühlen, welche körperlichen und psychischen Extremerfahrungen Bella durchlebt. Porno-Profis, die mehr oder weniger sich selbst spielen sowie offensichtlich halb improvisierte Dialoge unterstützen das Realismus-Gefühl.
Die Stärke von „Pleasure“ ist zugleich auch die Schwäche: Weil die Regisseurin Interpretationsraum lässt und letztlich neutral bleibt, droht die Handlung auch, ins Plätschern zu geraten und zu versanden. Das Publikum muss die Licht- und Schattenseiten der Pornoindustrie sowie die Hauptfigur für sich selbst erörtern. Trotzdem gelingen einige feine Beobachtungen und intensive Momente, abgerundet vom treibenden Soundtrack. Ninja Thyberg könnte die nächste Sophia Coppola („Lost in Translation“, „Somewhere“) werden, nur mehr ‚in your face‘.
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