Originaltitel: A Horrible Way to Die
USA | 2010 | 85 Min. | FSK: ab 18
Horror, Thriller
Regie: Adam Wingard
Drehbuch: Simon Barrett
Besetzung: AJ Bowen, Amy Seimetz, Joe Swanberg u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 30.09.11
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IMDb
Szenenbild © fantasyfilmfest.com
Worum geht’s?
Sarah hat gerade eine traumatisierende Beziehung hinter sich gelassen, ist seit Kurzem trocken und lernt in bei den Anonymen Alkoholikern den zurückhaltenden Kevin kennen, der zaghafte Annäherungsversuche startet. Zögernd lässt Sarah sich darauf ein. Derweil gelingt dem verurteilten Serienmörder Garrick die Flucht aus einem Gefangenentransport, nach der er seine blutige Spur fortsetzt. Sarah war es, die Garricks grausame Taten einst ans Licht brachte. Ein erneutes Treffen der beiden scheint unausweichlich.
Wie ist der Film?
B-Horrorregisseur Adam Wingard („Home Sick“, „Pop Skull“) präsentiert in seinem dritten Langfilm, geschrieben von B-Horrorautor Simon Barret („Frankenfish“) eine von Serienmörder Ted Bundy inspirierte Geschichte, die dem Genre mit ihren verschiedenen Bausteinen kaum Neues hinzufügt, aber einen gewissen eigenen Stil mitbringt, da eher ungewöhnliche Schwerpunkte gesetzt werden.
Eine kühle, triste Grundstimmung, unterstützt durch einen obskuren Klangteppich von Filmmusik dominiert „A Horrible Way to Die“ und hält die Handlung stets geerdet. Die zoomende Handkamera auf Autofokus, kombiniert mit harten Schnitten, schießt über das Ziel des dokumentarischen Flairs hinaus und bewegt sich hart an der Grenze dessen, was man noch ‚Stilmittel‘ nennen darf, wenn sie nicht gerade einfach nur anstrengt und nervt. Es sind Hauptdarstellerin Amy Seimetz sowie an ihrer Seite Joe Swanberg und als tragischer Schlitzer AJ Bowden („Hatchet II“, „The House of the Devil“), die diesen fast schon belanglosen Film mit ihrem natürlichen Spiel retten.
„A Horrible Way to Die“ bedient sich bei der Erzählung verschachtelter Zeitsprünge, arbeitet auf einen passablen Überraschungseffekt hin und will unter Verwendung dieser Zutaten, die inzwischen keinen Hund mehr hinterm Ofen hervorlocken, spannender sein, als das Ganze letztendlich ist. Eigentlich eine Enttäuschung, doch er hat einfach was, dieser Film. Indem „A Horrible Way to Die“ – ohne raue, brutale Bilder zu vergessen – den Fokus auf Charakterzeichnung und menschliche Beziehungen legt, arbeitet die Geschichte ein glaubhaftes Drama heraus, das in diesem Genre positiv auffällt. Es gibt eigentlich nur drei bedeutungsvolle Figuren im Film, aber mit diesen gehen Barret und Wingard immerhin feinfühlig um, trotz Gore-Anspruch und simpler Täter-Opfer-Konstellation.
Seinem Titel wird „A Horrible Way to Die“ nicht gerecht. Zwar wird auch viel geblutet, gestorben und verstümmelt, doch muss man ihn eher etwas philosophisch verstehen, traut sich die Kamera doch oft nicht, ungeniert draufzuhalten, denn passend dazu geht es vor allem um die zermürbenden Süchte und Qualen der Handelnden. Auf – für Genreverhältnisse – überdurchschnittlich schreckliche Art stirbt da niemand. Doch das leider nie wirklich packende und überholt wirkende, aber wenigstens eigenwillige und gut gespielte Geschehen erzählt dafür von schrecklichen Arten zu leben.
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