Originaltitel: Adaptation
USA | 2002 | ca. 110 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Drama
Regie: Spike Jonze
Drehbuch: Charlie Kaufman
Besetzung: Nicolas Cage, Meryl Streep, Chris Cooper u.a.
Kinostart: 13.03.03
DVD/Blu-Ray VÖ: 09.12.03
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Worum geht’s?
Der geniale, doch unter Komplexen und Erfolglosigkeit bei Frauen leidende Drehbuchautor Charlie Kaufmann erhält den Auftrag, das Buch „Der Orchideendieb“ für die Leinwand zu adaptieren, hat dabei aber ungeahnte Probleme. Derweil versucht sich Charlies Zwillingsbruder Donald selbst im Drehbuchschreiben und hat prompt Erfolg damit. Mit Donalds Hilfe will Charlie der Buchautorin nachspionieren und stößt dabei auf erschütternde Wahrheiten.
Wie ist der Film?
Viele Filme zeichnen sich durch ungewöhnliche Erzählweisen aus, ob rückwärts, in Flashbacks oder ineinander verwobenen Episoden. Doch „Adaption“ hebt die filmische Erzählweise nochmal auf eine nächste Ebene. Da gibt es einen Film im Film, ein (Dreh-) Buch im (Dreh-) Buch, eine Geschichte in der Geschichte, ein Buch im Film, ein Film im Buch oder was auch immer. Grenzen werden stark verwischt und letztlich auch gesprengt, vor allem die Grenzen von Realität und Fiktion. Das Buch, um das es im Film geht, gibt es wirklich. Und der Film sollte einfach eine Verfilmung dieses Buchs werden. Der (reale) Drehbuchautor Charlie Kaufmann hatte bei der Adaption Schwierigkeiten und beschloss letztendlich, genau dies, und damit auch sich selbst, zum Thema des Films zu machen. Dabei wurde noch ein Zwillingsbruder hinzuerfunden, dem der Film gewidmet ist, und schon verwandelte sich eine Verfilmung eines Buchs über Blumen in eine höchst schräge Sternstunde des anspruchsvollen Kinos.
Mittendrin in alldem hat auch Nicolas Cage seine persönliche Sternstunde, da er seine zwei Charaktere grandios verkörpert und im Hinblick auf seine sonstigen Rollen über sich hinauswächst. Daneben gibt es vor allem eine gewohnt starke Meryl Streep und einen auf skurrile Weise beeindruckenden Chris Cooper („American Beauty“), der für seine Rolle auch den Oscar sowie den Golden Globe für den besten Nebendarsteller erhielt.
„Adaption“ ist über weite Strecken mehr wirr als unterhaltsam und nimmt einen Verlauf, der einem ordentlich zu Schlucken gibt, aber die Vielzahl sensationeller und nicht selten sehr spaßiger Einfälle lässt sich nicht abstreiten. Wie satirisch das Ganze gemeint ist, mag man bei dieser surreal anmutenden Vorführung kaum wahrnehmen, was man dem Autor Kaufmann und Regisseur Spike Jonze durchaus als Eleganz auslegen kann. Dass (der reale) Charlie Kaufmann bis 2008 sechs Drehbücher schrieb und die Hälfte davon gleich für den Oscar nominiert wurde („Being John Malcovich“ und „Adaption“ nominiert, „Vergiss mein nicht!“ gewonnen) spricht für sich. Geradezu undurchdringlich geniale Drehbuchkunst paart sich mit exzellenter Schauspielkunst, wobei sich natürlich beide Faktoren gegenseitig antreiben. An diesem Film kommt man nicht vorbei, wenn man wirklich alle Arten von Erzähltechnik mal erlebt haben will.
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