Amy

Filmposter Amy

6/10

Originaltitel: Amy – The Girl Behind The Name
GB | 2015 | 128 Min. | FSK: ab 0
Dokumentation
Regie: Asif Kapadia
Drehbuch: Chris King
Kinostart: 16.07.15
DVD/Blu-Ray VÖ: 26.11.15

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bild © Prokino

Worum geht’s?

Amy Winehouse wächst in einer jüdischen Familie in London auf. Ihre große Leidenschaft ist die Musik. Mit ihrer begnadeten Soul-Stimme fällt der Weg zum Plattenvertrag nicht schwer. Nach einem ersten Album mit eigenen Texten folgt auch der Erfolg auf internationaler Ebene. Die junge Sängerin wird zum Weltstar. Nicht nur durch ihre persönliche Musik, auch durch Drogenexzesse und destruktive Beziehungen landet sie in den Schlagzeilen. Der Ruhm wird Amy zum Verhängnis.

Wie ist der Film?

Wie schon in seinem gefeierten Rennfahrer-Portrait „Senna“ verfolgt Regisseur Asif Kapadia für „Amy“ einen ungewöhnlichen Ansatz: Die Dokumentation verzichtet auf die klassische Interview-Situation, setzt sich fast gänzlich aus Archivmaterial zusammen und verwendet Zeitzeugen nur als Audiokommentar. Hier kommen eindrucksvolle Rechercheleistungen und ein nobler Grundgedanke zum Tragen – niemand soll von der Protagonistin ablenken.

Da die zusammengetragenen Videos und Fotos oft nur vage den erzählten Inhalt unterstützen, wirkt der Film aber auch etwas unstrukturiert. Bis auf Drohnenaufnahmen zentraler Schauplätze ist kein neu produziertes Bildmaterial auszumachen, Typografie und visuelle Effekte halten sich sehr zurück, was „Amy“ einen rauen, um nicht zu sagen unästhetischen Look beschert. Neutrales Publikum findet den Einstieg eher schwierig. Die Kreativität des kurz zuvor erschienenen „Cobain – Montage of Heck“ – ein vergleichbares Star-Portrait – wird nicht einmal ansatzweise erreicht. Einzig die Aktualität scheint „Amy“ den Vorsprung zu verschaffen.

Hauptsache, die wichtigsten Gefährtinnen und Gefährten auf dem Weg in den Abgrund kommen zu Wort, und in den besten Momenten spricht Winehouses überragender Gesang für sich. „Amy“ ist in erster Linie eine Erinnerung an den Fluch des Weltruhms. Der Tod des Club-27-Mitglieds beendet die Geschichte bewegend und diskret. Um sich die Ausnahmekünstlerin wirklich zu erschließen, bleibt die Dokumentation zu nebulös.

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Cobain – Montage of Heck

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