Originaltitel: Anchorman 2: The Legend Continues
USA | 2014 | 90 Min. | FSK: ab 12
Komödie
Regie: Adam McKay
Drehbuch: Will Ferrell, Adam McKay
Besetzung: Will Ferrell, Steve Carell, Paul Rudd u.a.
Kinostart: 30.01.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 05.06.14
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Bilder © Paramount Home Entertainment
Worum geht’s?
Nachrichtensprecher Ron Burgundy wird gefeuert, während seine Gattin eine Beförderung erhält. Tief getroffen verlässt er Frau und Kind. Im Zuge eines Angebots von GNN, dem ersten 24-Stunden-Nachrichtensender der Welt, trommelt Ron seine alte Clique wieder zusammen und startet eine neue Karriere. Nun will sich der smarte Schnurrbartträger nicht nur gegen die harte Konkurrenz beim Sender behaupten, sondern auch seine Familie zurückgewinnen.
Wie ist der Film?
Bei einem Film wie „Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy“ stellt eine Fortsetzung kaum ein Risiko dar, denn eine derart irrwitzige Geschichte lässt sich problemlos einfach mal weiterspinnen, so lange die bekannte Besetzung wieder an Bord kommt. So taten es die Macher des Originals dann auch und bauten den zweiten Teil sogar gleich auf wie seinen Vorgänger. Die Unterschiede in der Handlung sind eher geringfügig, aber ausreichend, um eine plumpe Kopie zu vermeiden. Wieder muss sich Ron dem Wandel der Zeit stellen und eine Karrierekrise meistern. Fans haben demnach nichts zu befürchten, bis auf die für Fortsetzungen typische Überspannung des Bogens.
Im zweiten Abenteuer um das verrückteste Nachrichtenteam der 70er kehren die Hauptfiguren gut aufgelegt zurück und blödeln frei Schnauze was das Zeug hält. In ihrer unbeschwerten Dreistigkeit ist die Handlung zeitweise zum Schreien komisch. Ab der zweiten Hälfte jedoch baut der Film etwas ab und gerät dermaßen gaga, dass die anarchische Witzparade geradezu über das Publikum hinwegprescht. Der wünschenswerte rote Faden und die im Ansatz clevere Satire auf den Sensationsjournalismus bleiben dabei auf der Strecke. Ein auf eine einzige Szene komprimiertes Feuerwerk aus ziemlich willkürlichen Cameos macht es leider nicht besser.
Wenig überraschend liegt ein Hauptfehler des Films im Überstrapazieren von Publikumsliebling Brick Tamland (Steve Carell). War der beschränkte Wettermann durch seine gelegentlichen Wortmeldungen in Teil 1 noch das eigentlich Highlight, wirken seine Auftritte diesmal zu bemüht und irgendwann ausgelutscht – auch wenn er erneut für ein paar der größten Lacher verantwortlich zeichnet. Dass seine Figur nun auch ein weibliches Pendant erhält, ist zu viel des Guten. Doch davon abgesehen funktioniert die gewohnte Figurenkonstellation wieder prächtig und erhält durch diverse Neuzugänge (sympathisch: Dylan Baker, heiß: Meagan Good) zusätzlichen Pfiff.
„Anchorman – Die Legende kehrt zurück“ ist eine unterhaltsame Komödie in Manier des ersten Teils, die zum einen grandios witzig sein kann, dem Publikum aber auch einen übertrieben wirren Plot (inklusive ausuferndem Soundtrack) zumutet. Weil Teil 2 im Vergleich zum Vorgänger einen eleganten Kino-Look vorweist, fällt umso stärker auf, dass die stellenweise unsauber geschnittene Aufzeichnung wilder Witz-Improvisation manchmal eine strenger führende Hand vermissen lässt. Darauf deuten auch die vielen verschiedenen Fassungen des Films hin, die für verschiedene Märkte erstellt wurden. Die Fangemeinde hat viel zu entdecken, doch sinnvoller für einen wirklich gelungenen Genrebeitrag wäre präziser pointierte Komik gewesen.
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