Originaltitel: Batman v Superman: Dawn of Justice
USA | 2016 | 152 Min. | FSK: ab 12
Comicadaption, Science-Fiction, Action
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: David S. Goyer
Besetzung: Henry Cavill, Ben Affleck, Amy Adams, Jesse Eisenberg, Lawrence Fishburne, Gal Gadot, Jeremy Irons u.a.
Kinostart: 24.03.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.08.16
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bild © Warner Bros. Entertainment Inc.
Worum geht’s?
Bruce Wayne sieht mit an, wie Superman im Kampf gegen General Zod Teile von Metropolis in Schutt und Asche legt. Für Wayne ist Superman eine unkontrollierbare Bedrohung. Er sucht nach der einzigen Waffe, die Superman schwächen kann, um ihn als Batman zu konfrontieren. Dem reichen Geschäftsmann Lex Luthor kommt die Rivalität gelegen, denn beide Helden stehen seinem Machthunger im Weg.
Wie ist der Film?
Warum die beiden berühmtesten Superhelden aller Zeiten nicht schon früher in einem Realfilm aufeinandertrafen, wie in unzähligen Comics, lässt „Batman v Superman“ erahnen: Es ist schier unmöglich, beiden Charakteren gerecht zu werden, während ein gegenseitiger Groll generiert werden muss. Dass Regie und Drehbuch obendrein versuchen, den Grundstein für eine ganze Justice League zu legen, macht die Sache nicht leichter. ‚Überladen‘ ist nicht das richtige Wort, schließlich nimmt sich der Film 150 Minuten Zeit, inklusive Entspannungsphasen (ob freiwillig oder unfreiwillig). „Batman v Superman“ ist vielmehr unaufgeräumt; wenig überraschend weder Fisch noch Fleisch.
Da es sich hier um die „Man of Steel“-Fortsetzung handelt, welche nichts mit der „Dark Knight“-Trilogie zu tun hat, erwartet den geneigten Batman-Fan kein vertrautes Batman-Feeling, sondern eine gehetzte Neuauflage des dunklen Rächers – oder wahlweise der längste Gastauftritt der Welt. Der aufgepumpte Körper von Ben Affleck („Gone Girl – Das perfekte Opfer“) zeichnet ein wenig agiles, gewöhnungsbedürftiges Bild der Fledermaus. In seiner verbitterten Entschlossenheit ist der gealterte Bruce Wayne jedoch durchaus glaubhaft. Henry Cavill („Codename U.N.C.L.E.“) macht als Superman erneut eine anstandslose Figur, scheint diesmal sogar mehr Nuancen ausspielen zu dürfen. Nur fehlt der Geschichte etwas. Und zwar bei weitem mehr als ein ‚s‘ im Titel.
Wenn wir die Schlacht in „Man of Steel“ aus Bruce Waynes Perspektive erleben, dieser sich dann für strikte Maßnahmen gegen den gewalttätigen ‚Immigranten‘ ausspricht und schließlich eine Art ‚Alternative für Gotham & Metropolis‘ verkörpert, dann ist „Batman v Superman“ ein politisch interessanter Stoff über Ethik und Machtverhältnisse. Statt jene Schiene weiterzufahren, verliert sich der Film jedoch in beliebiger Action mit überflüssigen Traumsequenzen und bemüht Nebenfiguren, die ohnehin zu kurz kommen. Lex Luthor und Wonder Woman bleiben nicht nur völlig blass, sie wirken fehlbesetzt. Während Jesse Eisenberg („The Social Network“) viel zu gewollt den Verrückten spielt, ist Gal Gadot („Fast & Furious“) eher ein Laufstegmodel in Wonder Woman Halloween-Verkleidung als Wonder Woman selbst.
Während ein eindrucksvoller Bösewicht weitestgehend fehlt – Riesenfehler im Genre –, weiß man auch nicht, ob man sich nun auf Supermans oder Batmans Seite schlagen soll. Da die beiden eine recht unreflektierte Rabauken-Beziehung pflegen, bleibt fast nur teilnahmsloses Zusehen. Die hochtalentierte Amy Adams („American Hustle“) alias Lois Lane wird dazwischen zum Aufhänger für Rettungsaktionen degradiert. Den vielen Handlungssplittern fällt es schließlich sichtlich schwer, in ein knackiges Ende zu münden. „Dawn of Justice“ macht Laune als opulentes Spektakel unter Hans-Zimmer-Wummern und zeigt gute Ansätze, entpuppt sich aber als fieberhafter Checklistenfilm im Dienste eines Franchise, der eine stimmige Erzählstruktur mit Herz vermissen lässt.
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