Blacula

Filmposter Blacula

4/10

Originaltitel: Blacula
USA | 1972 | 93 Min. | FSK: ab 16
Exploitation, Horror
Regie: William Crain
Drehbuch: Raymond Koenig, Joan Torres
Besetzung: William Marshall, Vonetta McGee, Denise Nicholas, Gordon Pinsent, Charles Macaulay, Thalmus Rasulala u.a.
Kinostart: ?
DVD/Blu-Ray VÖ:

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Auf seiner Europareise sucht der afrikanische Prinz Mamuwalde mit seiner Frau im Jahre 1780 in Graf Dracula einen Verbündeten im Kampf gegen den Sklavenhandel. Zwischen den Adeligen entsteht dabei eine derartige Meinungsverschiedenheit, dass Dracula den Prinzen beißt, mit dem Fluch des ewigen Blutdursts belegt und ‚Blacula‘ tauft. Fast zwei Jahrhunderte später stößt der durch ein schwules Innenarchitektenpaar unwissentlich befreite Blacula in Los Angeles auf Tina, die er für eine Reinkarnation seiner geliebten Frau hält.

Wie ist der Film?

Dass hier zwei eigentlich viel zu verschiedene Welten vereint werden, wie es der Titel schon suggeriert, lässt eine Schlussfolgerung zu, die sich schnell bewahrheitet: „Blacula“ ist Trash pur. In seiner ersten Spielfilmarbeit garniert Regisseur William Crain eine vermeintlich von Bram Stokers Roman „Dracula“ inspirierte Geschichte über die Tragik des Vampirfluchs mit Soulmusik und deren Klientel. Das in die zeitgenössische Schrillheit übersetzte, klassische Drama ist eine holprige und sichtbar preiswerte Produktion, deren Horrorelemente aufgrund der Summe ebengenannter Eigenschaften gar nicht dazu im Stande sind, wirklich gruselig zu sein.

Auf eine niedliche Titelsequenz mit animiertem Blutfleck folgt ein Plot voller Löcher, dessen Umsetzung in der Originalfassung obendrein durch mauen, oft viel zu hallenden Dialogton stört. Selbstgespräche diverser Figuren und selten überzeugende Choreografien tragen maßgeblich dazu bei, dass die unfreiwillige Komik die paar gewollten Gags übertrumpft. Und über den lahmen Showdown kann auch der wegen seiner überaus markanten Stimme gerne zur Ikone verklärte Hauptdarsteller William Marshall nicht hinwegtäuschen.

Anfangs bahnt sich eine nicht uninteressante Antidiskriminierungsmetapher an, verläuft jedoch schnell im Sande und wird zu einem obskuren Liebesdrama im Möchtegernhorrormantel. Obwohl die Hammer Studios mit ihrem Star Christopher Lee zeitgleich längst in einer Reihe von Vampirfilmen steckten, lief „Blacula“ sehr erfolgreich und führte nicht nur zu einer Fortsetzung, sondern zu einer ganzen Welle ähnlich gepolter, funky Horrorstreifen, darunter – man hat es geahnt – auch „Blackenstein“. Es ist ja auch eine neugierig machende Idee. Doch spätestens mit etwas zeitlichem Abstand wird bewusst, was für ein Quatsch der Film eigentlich ist. Heute hat „Blacula“ vor allem eine Auszeichnung verdient: den Preis für die eindrucksvollste Afrofrisur-Sammlung der Horrorfilmgeschichte.

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