Originaltitel: Deadpool 2
USA | 2018 | 119 Min. | FSK: ab 16
Action, Komödie, Comicadaption
Regie: David Leitch
Drehbuch: Rhett Reese, Paul Wernick, Ryan Reynolds
Besetzung: Ryan Reynolds, Josh Brolin, Zazie Beetz u.a.
Kinostart: 17.05.18
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.09.18
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © 2018 Twentieth Century Fox
Worum geht’s?
Gerade hat sich Deadpool an das Leben als übermenschlicher Gangsterkiller gewöhnt, da wird sein Leben erneut auf den Kopf gestellt. Für die X-Men soll er mehr oder minder freiwillig einen jungen Mutanten beschützen. Die Mission läuft aus dem Ruder, und zu allem Übel taucht aus dem Nichts ein superstarker Krieger namens Cable auf, der dem Jungen nach dem Leben trachtet.
Wie ist der Film?
2016 mischte „Deadpool“ das Genre des Superheldenfilms gehörig auf und wurde mit sensationellen Umsätzen belohnt. In der von vornherein angekündigten Fortsetzung liefert „John Wick“-Regisseur David Leitch noch mehr von allem, was das Publikum an Teil 1 liebte. Ausgerechnet das ist das Problem von „Deadpool 2“ – der Überraschungseffekt ist verpufft, die Stilmittel wirken aufgewärmt.
Mit eleganten Zeitsprüngen gelang es Teil 1, die Entstehung des Titelhelden zu schildern, aber auch schon früh den finalen Deadpool in Aktion zu zeigen. In „Deadpool 2“ wirkt die Flashback-Masche zu Beginn etwas holprig. Dazu fällt an mehreren Stellen des Films ein seltsames Timing auf, meist im Dienste bemühter Witze, bis hin zum zu langgezogenen Schlussakt. Die inflationäre Verwendung von Zeitlupen und ironischen Soundtrack-Beiträgen rundet das schiefe Bild ab. Spaß macht „Deadpool 2“ trotzdem, mit gewohnt guter Action, gewohntem Meta-Humor und spannenden neuen Charakteren.
Ryan Reynolds gibt sich erneut in Hochform, und auch von den Nebenfiguren, die man in Teil 1 liebgewann, kommt niemand zu kurz. Als neues Highlight erweist sich die bislang eher unbekannte Zazie Beetz alias Domino. Die mit der Superkraft Glück ausgestattete Heldin ist sympathisch, stark und sexy, die größte Bereicherung für „Deadpool 2“. Auch der gestählte Josh Brolin („Sicario“) als Cable gefällt; der grimmige Rächer aus der Zukunft versprüht reichlich Coolness. Irritierend ist nur, dass er sehr stark an den Terminator erinnert. Die meisten anderen neuen Charaktere werden verheizt – könnte man anprangern, wenn der Witz nicht genau darin bestünde, sie zu verheizen.
Unzählige Popkulturreferenzen, erfrischende Selbstironie auf der Metaebene sowie für Mainstream-Verhältnisse explizite Gewaltspitzen bleiben das Alleinstellungsmerkmal im Deadpool-Kosmos, die innere Logik wird noch mehr zerschossen als im ersten Teil und der Rest ist beachtlich konventionelles Dramödienkino. Eine befriedigende, aber mutlose Fortsetzung.
Quatsch, der war super. Fast noch besser, als der erste. Und “mutlos”? Was soll das bedeuten? Wer erwartet das? Ich nicht. Der neue Thor Film und Deadpool sind so eine Bereicherung für dieses Universum.