Originaltitel: Cool Hand Luke
USA | 1967 | 121 Min. | FSK: ab 16
Drama, Romanadaption
Regie: Stuart Rosenberg
Drehbuch: Donn Pearce, Frank Pierson
Besetzung: Paul Newman, Luke Askew, Morgan Woodward, George Kennedy, Dennis Hopper u.a.
Kinostart: 01.12.67
DVD/Blu-Ray VÖ: 18.09.08
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Worum geht’s?
Luke Jackson, ein ausgezeichneter Kriegsveteran, wird eines Nachts von der Polizei dabei erwischt, wie er betrunken Parkuhren die Köpfe abschneidet, woraufhin er zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt wird. Durch seine ruhige, aber auch verwegene Haltung erntet Luke nach und nach viel Ansehen von seinen Mithäftlingen. Schließlich startet er einen waghalsigen Fluchtversuch…
Wie ist der Film?
Paul Newman ist Der Unbeugsame. Das ist im Grunde bereits die treffendste Beschreibung für den Film. Das Abenteuer-Drama ist eine einzige Metapher, zwar zeitlos, aber besonders wirkungsvoll in der Zeit, in der es erschien. „Der Unbeugsame“ war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte den richtigen Star, weshalb daraus ein Klassiker für die Ewigkeit wurde. Newman, damals auf dem Höhepunkt seiner Karriere, mit seinen strahlend blauen Augen und dem verwegenen Lächeln, scheint in „Der Unbeugsame“ fast nur noch die Hand aufhalten zu müssen, um die Publikumsherzen einzufangen.
Der Film ist ein Geschenk an ihn und die reinste Newman-Huldigung, wodurch die praktisch ausnahmslos lobenden Kritiken auch als Ersatz für die Wertschätzung des Glanzes dieses Stars dienen. Newman scharrt eine interessante und teils richtig namhafte Besetzung um sich, z.B. Dennis Hopper („Easy Rider“) oder George Kennedy, der dafür einen Oscar erhielt. Doch die Männer sind nur Beiwerk und garnieren die Newman-Show. Er spielt einen Charakter, über den man fast nichts weiß, und trotzdem, oder gerade deswegen, hinterlässt er mächtig Eindruck.
„Der Unbeugsame“ konzentriert sich kaum auf eine fortlaufende Handlung, sondern unterbreitet in aller Ruhe seine Botschaft und ist dabei hier und da mit einer einprägsamen Szene gespickt, mal humorig, mal hochemotional und mal eine spannende Verfolgungsjagd. Und was ist nun die Botschaft? Es ist cool, sich nicht an Regeln zu halten. Nein. Du erhältst Anerkennung, wenn du gegen den Strom schwimmst. Nein, auch nicht. Unter dem Establishment, den elitären Gruppierungen, leidet die Freiheit des Einzelnen, welcher im übertragenden Sinne zum Häftling wird – Bingo! Eingekleidet von einem hübschen Gitarren-Soundtrack und sauberer Kameraarbeit wird diese Sichtweise der Gesellschaft mit einem Hang zur Glorifizierung verfilmt. Ein netter Film über den Außenseiter und seine existentialistischen Fragen, und ein toller Paul-Newman-Film.
Achtung: Die deutsche Fassung ist enorm frei übersetzt. Beispielsweise in einer Szene, in der es um ein Eier-Wettessen geht, wird „throw up“ (sich übergeben) zu „aufgeben“…
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