Originaltitel: It Chapter Two
USA | 2019 | 170 Min. | FSK: ab 16
Horror
Regie: Andrés Muschietti
Drehbuch: Gary Dauberman, Jeffrey Jurgensen
Besetzung: Bill Skarsgård, James McAvoy, Jessica Chastain u.a.
Kinostart: 05.09.19
DVD/Blu-Ray VÖ: 23.01.20
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Bilder © 2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC.
Worum geht’s?
27 Jahre sind vergangen, seit die Kinderclique der ‚Verlierer‘ 1989 ein Albtraummonster bekämpfte. Mike ist als einziger in Derry geblieben, wo es geschah, und trommelt die anderen nach all der Zeit nochmal zusammen. ‚Es‘ ist nämlich wieder da und muss ein für alle Mal besiegt werden.
Wie ist der Film?
Das Team um Regisseur Andy Muschietti ist zurückgekehrt, um die Geschichte des Megaerfolgs „Es“ weiterzuerzählen. In „Kapitel 2“ tauchen nun auch die erwachsenen Versionen der Hauptfiguren auf, jedoch kombiniert mit Kindheits-Flashbacks. Das Springen zwischen Zeitebenen entspricht dem Stil der Buchvorlage von Stephen King; zudem enthüllt Muschietti in seiner Fortsetzung Details aus dem Roman, die Fans bereits verlorengeglaubt hatten.
Einerseits stellt sich die Frage: Warum nicht gleich so? „Kapitel 2“ fasst kompakt zusammen, was der erste Teil erzählte und führt die Geschichte parallel weiter, sodass man Teil 1 zum Verständnis nicht gesehen haben muss. Der erste Film, in dem die Hauptfiguren nur als Kinder zu sehen sind, wirkt rückblickend redundant. Andererseits ist Teil 1 der bessere Film, denn er besitzt die besseren (Kinder-) Szenen, ist unaufgeregter und feinfühliger erzählt. „Kapitel 2“ will zu viel.
Die erleichternden Komikelemente, mit denen Teil 1 glänzte, werden in „Kapitel 2“ übertrieben. Gleichzeitig reihen sich so viele Gruselmomente aneinander, dass ein Ermüdungseffekt eintritt, so souverän sie auch inszeniert sind. Neben ein paar kreativen Gestaltungsideen bedient der Film auch viele Horrorklischees. Die Effekte-Abteilung greift oft auf Computerbilder zurück, die leider allzu deutlich als ebensolche zu erkennen sind und anorganisch wirken. Nichtsdestotrotz liefert „Kapitel 2“ einen gelungenen Showdown von angemessener Imposanz.
Herzstück von „Es Kapitel 2“ ist natürlich die Besetzung. Lange wurde darüber spekuliert, welche Erwachsenen die Rollen der Kinder übernehmen würden, und kurzum: Die Casting-Abteilung leistete (wieder) einen sehr guten Job. Jessica Chastain („Mama“) war ja abzusehen, auf James McAvoy („Split“) ist sowieso Verlass, und eine besonders schöne Ähnlichkeit zu ihren Kinder-Pendants zeigen James Ransone („The Wire“) als Eddy und Bill Hader („Hot Rod – Mit Vollgas durch die Hölle“) als Richie. Bill Skarsgård geht erneut in der Rolle des fiesen Clowns Pennywise auf, sogar perfider denn je.
„Es Kapitel 2“ setzt die Geschichte mit einer gelungenen Besetzung fort und atmet noch mehr den Geist der Romanvorlage als Teil 1. Langeweile stellt sich in den beinahe drei Stunden nicht ein, allerdings wirkt der Film mit repetitiven Zeitsprüngen, Witz- und Erschreck-Attacken überladen. Die Fortsetzung hakt im Grunde alles ab, was für die würdige Stephen-King-Adaption noch fehlte, ist aber bei weitem nicht so stimmig erzählt wie der charmante Vorgänger.
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