Final Destination 5

Filmposter Final Destination 5

7/10

Originaltitel: Final Destination 5
USA | 2011 | 92 Min. | FSK: ab 18
Horror, Splatter, Thriller
Regie: Steven Quale
Drehbuch: Eric Heisserer
Besetzung: Nicholas D’Agosto, Emma Bell, Miles Fisher u.a.
Kinostart: 25.08.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 30.12.11

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Auf einem Betriebsausflug der Büroabteilung einer Firma hat der junge Mitarbeiter Sam, der eigentlich von einer Karriere als Chefkoch träumt, eine Vision: Er sieht die Brücke, auf der sich der Reisebus gerade befindet, einstürzen und nahezu alle Businsassen in den Tod reißen. Mit seinen Warnungen kann Sam sich, seine (Ex-)Freundin, den Chef und drei weitere junge Firmenmitglieder retten, bevor die Katastrophe tatsächlich passiert. Agent Block hat ein Auge auf den „Hellseher“ und wird immer skeptischer, als die Überlebenden nach und nach auf skurrile Weise sterben…

Wie ist der Film?

So unbefriedigend, wie „Final Destination 4“ als vermeintliches Finale der Reihe laut Presse- und Publikumsecho war, so unstrittig ist es auch, dass es sich bei diesem Teil dennoch um den bis dato finanziell erfolgreichsten von allen handelt. So zog man die Notbremse, ohne auf die aus wirtschaftlichen Gründen unabdingbare Fortsetzung zu verzichten: Waren Teil 1 und 3 sowie 2 und 4 jeweils auf den Mist der selben Macher gewachsen, setzte man für Nummer 5 auf Risiko. Regisseur Steven Quale hat eigentlich nur einen TV-Film und die Co-Regie bei James Camerons Dokumentation „Aliens der Meere“ vorzuweisen, während Drehbuchautor Eric Heisserer allenfalls durch den Feinschliff des Skripts zum 2010er „A Nightmare on Elm Street“ auf sich aufmerksam machte (was seinem Talent, wie man jetzt weiß, nicht ganz gerecht wurde). Und siehe da: Jackpot!

Nach dem hübsch durchgestylten Vorspann – natürlich wird wieder der 3D-Effekt ausgespielt – zweifelt man direkt, ob es von dort an überhaupt noch bergauf gehen wird. Der zu bemüht wirkende Versuch des Spannungsaufbaus vor der üblichen Katastrophen-Vision in der Einleitung spricht direkt dagegen. Doch es wird! „Final Destination 5“ mischt die Zutaten neu, gibt sich eine Spur unaufgeregter und trotzdem nicht minder spektakulär, wagt zur Freude des Publikums mehr Humor und setzt teilweise auf bösere Tode denn je, vor allem indem der Teufel diesmal ganz besonders im Detail steckt – Schrauben, Nadeln, Augen, da wird mit sadistischer Sorgfalt draufgehalten, was beim Ansehen für herrliche Gesichtsverrenkungen sorgt.

„Final Destination 5“ ist unberechenbar, mal im negativen, mal im positiven Sinne. Genauso verspielt und ausgedehnt, wie die Todestänze der einen sind, so schnell und abrupt werden andere Charaktere über den Jordan geschickt. Bei der an sich gelungenen Musikuntermalung von Komponist Brian Tyler („The Expendables“) fragt man sich, warum er in den friedlichen Szenen von „American Beauty“ zu klauen scheint. Die neue Regel zur Durchkreuzung des Sensenmann-Plans – hierfür darf nach längerer Pause mal wieder Stammgast Tony „Candyman“ Todd als Unheilverkünder herhalten – verspricht Spannung und verleiht der Handlung einen ganz neuen Antrieb, nur fehlt leider jegliche Begründung, warum der unheimliche Gerichtsmediziner erst jetzt, aus heiterem Himmel mit ihr ankommt. Kleinigkeiten.

Schauspielerisch ist natürlich ebenso wenig zu erwarten wie in den Vorgängerfilmen, Stereotypen bleiben nicht aus, doch die Besetzung leistet solide Arbeit. Die Leute sind übrigens gleichalt wie immer, müssen sich allerdings nicht mehr als Schüler ausgeben. Speziell im Vergleich zu „Final Destination 4“ sind gar Charakterzeichnungen und -entwicklungen erkennbar. Macht gleich sympathischer. Einzig die müde aussehende Emma Bell („Frozen – Eiskalter Abgrund“) wirkt als Freundin des niedlichen Protagonisten leicht fehlbesetzt. Zusätzlicher Pepp kommt in die Geschichte mit den Ideen, Unbeteiligte einzubinden und die Konflikte zwischen Hauptfiguren auch mal auf die Spitze zu treiben. Dem Horror und Splatter wird, nicht nur durch den ermittelnden Agent Block, auch eine Prise Krimi beigemischt. Für einen stattlichen Unterhaltungswert ist auf jeden Fall gesorgt.

Alles in allem ist „Final Destination 5“ natürlich noch weit davon entfernt, ein kleiner Geniestreich wie das Original von 2000 zu sein und hat trotz des inspirierten Drehbuchs auch immer wieder schwächere Szenen. Solide Kost, wären da nicht die letzten zehn Minuten, die sich einen ganzen Extrapunkt zu verdienen vermögen. Die letzten zehn Minuten sind genial. Auf eine elegante Schließung der Handlung aller fünf Teile folgt ein wunderbar sarkastisches Zugeständnis an den Blutdurst des Publikums, und fertig ist die erhoffte Versöhnung. „Saw“ hat es damals geschafft, „Final Destination“ schafft es: Teil 5 zieht das Franchise mit neuem Elan aus der Sackgasse. Es wäre zu schön, wenn diese positive Überraschung den endgültigen Schluss der Reihe bilden würde. Das geht wahrscheinlich nur, wenn dieser, einer der besten Teile, zu wenig einspielt. Verkehrte Welt.

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3 Kommentare

  1. Ich find ihn echt gut – auch der XXXXXXXXXXX XX XXXXX XXXX XXX XXXXXXXXXXXXX XXX XXXXXXXXXX…
    Meiner Meinung nach der bisher beste der ganzen Reihe (aber von den aufnahmen her auch der derbste, wenn man die Verletzungen usw sieht, oder?)

    • Kommentar wurde zensiert, wegen zu schwerwiegendem Spoiler.

      Ich finde es nicht ganz eindeutig, aber man kann ihn schon als den derbsten Teil beschreiben, ja, vor allem wegen besagter Detailfreude.

  2. Ich würde sagen, der Film hievt das Thema von vor 11 Jahren in die Gegenwart und verwendet dazu zeitgemäße Mittel, um zu beeindrucken. Und genau wie Philipp schon schrieb, schafft er das auch irgendwie.

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