Foxy Brown

Filmposter Foxy Brown

7/10

Originaltitel: Foxy Brown
USA | 1974 | ca. 87 Min. | FSK: ab 18
Exploitation, Action, Thriller, Krimi
Regie: Jack Hill
Drehbuch: Jack Hill
Besetzung: Pam Grier, Antonio Fargas, Peter Brown, Terry Carter,
Sid Haig u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.08.03

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia

Worum geht’s?

Foxy ist glücklich liiert mit dem Undercover-Drogenfahnder Dalton Fort, welcher sich gerade erst operativ ein neues Gesicht und dazu einen neuen Namen verpassen ließ, um vor seinen Feinden unterzutauchen und ein neues Leben zu beginnen. Doch Foxys Gauner-Bruder Link kommt hinter das Geheimnis und verpfeift Dalton alias Michael, um durch diese Dienstleistung offene Rechnungen zu begleichen. Für das, was ihrem Liebsten deswegen angetan wird, schmiedet Foxy ausgefeilte Vergeltungspläne.

Wie ist der Film?

In der Blütezeit des Exploitation-Kinos und insbesondere dessen Subgenre Blaxploitation – kostengünstige Unterhaltung mit den Motoren Sex und Gewalt, aus afroamerikanischer Sicht – tut sich „Foxy Brown“ als Musterbeispiel hervor. Die überschaubare, sich gegen Ende zunehmend ausdünnende Geschichte glänzt mit kompromissloser Gewalt, trockenem Humor, schlagfertiger Slang-Sprache, frecher Erotik und als Abrundung einer geradezu omnipräsenten Soulmusikuntermalung. Das groovt mächtig und gefällt vor allem jenen, die Filme gerne mit einem Augenzwinkern nehmen.

Zwar ist das alles nichts wirklich Neues mehr, kennt man die zuvor erschienenen Abenteuer von Spezialagentin Cleopatra Jones und Krankenschwester Coffy, doch „Foxy Brown“, deren reguläre Tätigkeit nie enthüllt wird, bildet die Summe ihrer Vorgängerschaft, bringt das Subgenre schlichtweg auf den Punkt und balanciert dessen Faktoren in einem kurzweiligen Rachefeldzug stimmig aus.

Hauptdarstellerin Pam Grier spielt die Waffen einer Frau, vor allem ihren Sexappeal voll aus und stiehlt dem restlichen Ensemble von zwar deutlich stereotypen, aber auch nicht zu überzeichneten Figuren bewusst die Show. Dass dabei schauspielerische Fähigkeiten in den Hintergrund treten, die Musik in jeder neuen Sequenz für die gewünschte Lässigkeit sorgt und Foxy auch in den brenzligsten Lebenslagen Zeit für einen aufwändigen Outfitwechsel findet, ist bezeichnend für den dezent trashigen Charme des Films (nicht zu vergessen auch der wunderhübsch-knallbunte Vorspann), aufgefangen von Jack Hills im Rahmen der Genremöglichkeiten stilsicheren Inszenierung.

Beim Anblick von „Foxy Brown“ wundert es nicht, dass Quentin Tarantino der taffen Pam Grier mit seinem „Jackie Brown“ ein großes filmisches Denkmal setzte, dient vielmehr zum Verständnis von ebendiesem. „Foxy Brown“ ist mit der harmonischen Mischung der Komponenten Sex, Gewalt und Witz ein ideal auf kompakte, unverblümte Unterhaltung ausgelegtes Vergeltungsfilmchen und zeugt dabei durch das Durcheinanderwürfeln konservativer Rollenverteilungen von Frau und Mann, Schwarz und Weiß auf angenehme Weise von emanzipatorischer Kraft.

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