Originaltitel: Ghostland
CA, FR | 2018 | 91 Min. | FSK: ab 16
Horror, Thriller
Regie: Pascal Laugier
Drehbuch: Pascal Laugier
Besetzung: Crystal Reed, Anastasia Phillips, Emilia Jones u.a.
Kinostart: 05.04.18
DVD/Blu-Ray VÖ: 10.08.18
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Capelight Pictures
Worum geht’s?
Pauline bezieht mit ihren Töchtern Beth und Vera das Haus ihrer verstorbenen Tante. Schon in der ersten Nacht wird die Familie von brutalen Eindringlingen heimgesucht. Die erwachsengewordene Beth verarbeitet das Kindheitstrauma in einem Bestseller-Roman, Vera hat sich psychisch nie erholt. Der Hilferuf ihrer Schwester zieht Beth zurück an den Ort des Verbrechens.
Wie ist der Film?
Frauen, Traumata und dunkle Geheimnisse im Keller – das sind und bleiben Pascal Laugiers Themen. Wie viele Regisseure/Autoren dreht er im Grunde immer wieder den gleichen Film, nur jedes Mal ganz anders. Vom Spukhaus-Grusel „Saint Ange“ über den Folter-Schocker „Martyrs“ und das Thriller-Drama „The Tall Man“ ist er nun bei „Ghostland“ angekommen. Laugiers vierter Spielfilm – und der erste mit deutschem Kinostart – bedient klassische Horror-Motive, um mit ihnen zu spielen. Heraus kommt hundsgemeiner Terror mit multiplem Überraschungseffekt.
Die „Texas Chainsaw Massacre“-Reihe lässt grüßen, wenn der Film seine jungen Hauptfiguren durch die Hölle schickt, genau wie die Home-Invasion-Geschichten des frühen Wes Craven („Das letzte Haus links“, „Hügel der blutigen Augen“). Puppen, Kinder und das Ende der Unschuld sind weitere Archetypen, für die Laugier seine eigene Auslegung findet. Gerade als man denkt, das Konzept durchschaut zu haben, legt er eine Schippe drauf und hält sein Publikum in einer Spirale des Grauens.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind bis dato relativ unbekannt – abgesehen von Mylène Farmer, die man eigentlich als Popstar kennt –, aber perfekt besetzt. Sie machen das Leid der Gefangenen unangenehm nachfühlbar. Dass der Reiz von Horrorfilmen in der kontrollierten Auseinandersetzung mit ebendiesem Unangenehmen liegt, zeigt „Ghostland“ vortrefflich. Einen wichtigen Beitrag leisten auch das beklemmende Set, fiese Makeup-Effekte und sattes Sounddesign.
Vordergründig klischeebehaftet, entpuppt sich „Ghostland“ als gelungene Genre-Hommage. Je weniger Handlungsdetails man im Vorfeld kennt, desto besser, nur zarte Gemüter sollten auf eine Belastungsprobe gefasst sein. Da er auf seine wesentliche Geschichte konzentriert bleibt und sexuelle Handlungen sowie extremen Splatter geschickt umgeht, konnte sich der Psycho-Horrortrip eine FSK-16-Einstufung ohne Kürzung ergaunern. Dennoch ist er einer der intensivsten, bösesten Filme des Jahres.
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