Originaltitel: Halloween Kills
USA | 2021 | 106 Min. | FSK: ab 18
Horror, Thriller
Regie: David Gordon Green
Drehbuch: David Gordon Green, Danny McBride, Scott Teems
Besetzung: Jamie Lee Curtis, Judy Greer, Andi Matichak u.a.
Kinostart: 21.10.21
DVD/Blu-Ray VÖ: 24.02.22
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Worum geht’s?
Der zurückgekehrte Michael Myers setzt sein Blutbad in Haddonfield fort. Neben der verletzten Laurie Strode erfahren auch andere Überlebende des Massakers 1978, dass Michael wieder da ist. Sie formieren eine Lynchjustiz, um das Böse ein für alle Mal zu töten.
Wie ist der Film?
„Halloween Kills“ knüpft direkt an „Halloween“ von 2018 an; beide Filme erzählen die Geschichte des Klassikers von 1978 weiter und ignorieren dabei alle anderen Fortsetzungen. Die Art, wie sich die Macher hier vor dem Original verbeugen ist ein zweischneidiges Schwert.
In zwei Punkten unterscheidet „Kills“ sich merklich vom Vorgänger. Zum einen wurde die Gewaltschraube angezogen, ja, es handelt sich sogar um den brutalsten „Halloween“-Film aller Zeiten. Vielleicht auf einer Stufe mit Rob Zombies dreckiger Remake-Fortsetzung. Splatter und Terror des Maskenmörders zielen kompromisslos in die Magengrube und machen das Geschehen auf primitive Weise intensiver. Primitiv, weil es diesmal eigentlich nicht so sehr um Michaels Morde gehen soll, sondern um die Vergeltung gegen ihn.
Es handelt sich auch um den politischsten Teil der Reihe. „Halloween Kills“ erzählt vorwiegend von der Bevölkerung Haddonfields als Mob und lädt Michael Myers im Zuge dessen mit einer sozialkritischen Bedeutung auf. Michael steht jetzt für kollektive Feindbilder, die in der Gesellschaft allzu leicht Hass schüren. Wenn sich Haddonfield zur Wehr setzt, triggert Michael die Lust an der Gewalt im Menschen, die durch die Überzeugung gerechtfertigt wird, auf der guten Seite zu stehen. Der Wink ist überdeutlich, wenn der Mob zeitweise gar nicht mehr sieht, wen er eigentlich jagt.
Ohne den Mythos Michael Myers zu entzaubern, pinselt Regisseur David Gordon Green dem Kultkiller eine neue Facette. Dabei vergeht er sich auch am Originalfilm und dichtet in Rückblenden neue Szenen hinzu – grenzwertig. Der interessante neue Ansatz wirkt in der Ausführung etwas erzwungen und mündet in ein unglaubwürdiges, schwammiges Ende. Dass ein unbefriedigtes Gefühl zurückbleibt, liegt auch am typischen Brückenfilm-Problem, denn „Halloween Kills“ ist nur der zweite Teil einer geplanten Trilogie, die 2022 mit „Halloween Ends“ abschließt. Es bleibt zu hoffen, dass aus Greens Ideen letztlich noch eine runde Sache wird.
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