Originaltitel: Holy Spider
DK, DE, SE, FR | 2022 | 119 Min. | FSK: ab 16
Krimi, Thriller
Regie: Ali Abbasi
Drehbuch: Ali Abbasi, Afshin Kamran Bahrami
Besetzung: Mehdi Bajestani, Zar Amir Ebrahimi u.a.
Kinostart: 12.01.23
DVD/Blu-Ray VÖ: 30.06.23
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Szenenbild © AlamodeFilm
Worum geht’s?
In der heiligen Großstadt Maschhad, Iran ermordet ein Mann eine Prostituierte nach der anderen, um die Gegend ‚von Unsittlichkeit zu säubern‘. Journalistin Rahimi will Licht ins Dunkel des Falls bringen. Dabei wird sie immer wieder angefeindet und bringt sich in große Gefahr.
Wie ist der Film?
„Holy Spider“ ist eine solide Nahost-Variante des Serienkiller-Krimis, aber auch mehr als das. Nicht nur, dass der Mörder gleich enthüllt und sehr nahbar dargestellt wird, macht diesen Film besonders. Vor allem zeigt er unbequeme Wahrheiten über die iranische Gesellschaft, die im iranischen Kino eigentlich verboten sind.
Regisseur Ali Abbasi („Border“, „The Last of Us“) arbeitet mit einer fiktiven Protagonistin eine reale Mordserie auf. Dabei nutzt er die Chance, verschiedene Perspektiven zu zeigen und, fast beiläufig, die tief verwurzelte Misogynie eines erzkonservativen Landes zu entschleiern.
Weil Abbasi mit mehr Freiheit im Ausweichland Jordanien drehte, stellt er den Iran ungewohnt unverblümt und menschelnd dar. Hauptdarstellerin Zar Amir Ebrahimi als Kämpferin im Zwangskopftuch erfrischt (ausgezeichnet in Cannes). Der Thriller-Plot ist eher durchschnittlich inszeniert, erzeugt im letzten Akt aber ein beklemmendes Gefühl und birgt eine hohe politische Relevanz.
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