I Saw The Devil

DVD-Cover I Saw The Devil

5.5/10

Originaltitel: Angmareul boatda
KR | 2010 | ca. 141 Min. | FSK: ab 18
Horror, Drama, Thriller
Regie: Kim Jee-woon
Drehbuch: Park Hoon-jung
Besetzung: Choi Min-sik, Lee Byung-hun u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 15.04.11

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Splendid Film

Worum geht’s?

Seine Verlobte wurde auf bestialische Weise ermordet, und Kim Soo-hyeon ist nur von einem Gedanken besessen: sich am Mörder zu rächen. Bald ist der Täter ausfindig gemacht. Es handelt sich um einen skrupellosen Psychopathen, der in seinem Schulbus regelmäßig Frauen auflauert. Soo-hyeon beginnt ein grausames Vergeltungsspiel.

Wie ist der Film?

Szenenbild I Saw The Devil‚Im Osten nichts Neues‘ heißt es bei „I Saw The Devil“; nach „Lady Vengeance“ & Co ein weiterer Rache-Reißer aus Korea. Regisseur Kim Jee-woon („A Tale of Two Sisters“) hat dem ausgereizten Vergeltungsmotiv nichts hinzuzufügen. Die Hingabe für das Thema ist ihm allerdings anzumerken. Der Film ist recht gut darin, so zu tun, als hätte er etwas zu sagen.

Die völlig banale Handlung wirkt künstlich in die Länge gezogen, weil die beiden Hauptfiguren den Hals nicht vollbekommen. Zum Glück blitzen in der gemächlichen, pseudopoetischen Erzählung hin und wieder effektive Erschreck-Momente, schöne Bilder und ironische Untertöne auf, um dem Trott entgegenzuwirken. Zudem befriedigt „I Saw The Devil“ Horrorfans mit drastischen, authentischen Gewaltdarstellungen. (Achtung: Im deutschen Handel kursiert nur noch eine um elf Minuten gekürzte Version, die sicherlich weit weniger unterhält.) Als Markenzeichen darf Hauptdarsteller Choi Min-sik („Oldboy“) herhalten. Er spielt den Antagonisten interessant, verliert allerdings mit jedem seiner Fluch-Anfälle ein Stückchen Aura. …Und am Ende der Geschichte bleibt nur die von vornherein offensichtliche Moral.

„I Saw The Devil“ besticht durch ein schmerzvolles Psychoduell mit deftiger Action und noch besseren Gore-Effekten, aber auch durch dramaturgischen Leerlauf in einem Mantel aus frauenverachtendem Kräftemessen. Bei so viel heißer Luft sollte man die Aufmerksamkeit lieber auf „Geständnisse“ aus Japan richten, um nur mal einen fast zeitgleich erschienenen Rachefilm als Alternative zu nennen.

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Oldboy

2 Kommentare

  1. Dafür, dass Du kein gutes Haar an diesem Film lässt, fällt die Bewertung mit 5,5 Punkten ja geradezu mysteriös gnädig aus! 😉 Fandest Du denn nicht auch wenigstens die Auftaktszene (zum Beispiel) sehr effektiv inszeniert?

    • Doch, durchaus! Ich bin ziemlich zusammengezuckt, was ziemlich selten passiert. Auch die Taxi-Sache: fett. Das verbuche ich eben unter den guten Momenten. 😉 Die Kritik soll ja auch kein Verriss sein; ich möchte nur hervorheben, dass der Film in meinen Augen nicht so besonders ist, wie er meistens dargestellt wird.

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