Luden – Könige der Reeperbahn

6.5/10

Originaltitel: Luden – Könige der Reeperbahn
DE | 2023 | ca. 45 Min. | ?
Drama
Regie: Laura Lackmann, Stefan A. Lukacs
Drehbuch: Niklas Hoffmann, Peter Kocyla, Rafael Parente, Vivien Hoppe
Besetzung: Aaron Hilmer, Jeanette Hain, Henning Flüsloh u.a.
Streaming-Start: 03.03.2023

Links zur Serie:
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Szenenbild © Susanne Schramke, Amazon Prime Video, NEUESUPER

Worum geht’s?

Hamburg-St.Pauli, Ende der 70er, Anfang der 80er: Klaus will ganz nach oben. Durch seine große Klappe und die richtigen Beziehungen baut er sich ein Geschäft mit Prostituierten auf. Um auf der Reeperbahn zu überleben, muss er sich aber der regierenden Zuhälterbande stellen.

Wie ist die Serie?

Mit „Luden“ schickt Amazon Prime Video ein deutsches Gangster-Epos ins Rennen, das sich produktionstechnisch durchaus mit den Genreklassikern messen kann. In beeindruckenden Kulissen und Kostümen, zu kraftvollem Soundtrack erzählt die Serie vom Zuhältergeschäft eines der wichtigsten Rotlichtviertel der Welt, inspiriert von wahren Begebenheiten.

Das 80er-Jahre-Setting versprüht eine schmutzige Nostalgie, romantisierend und deprimierend zugleich. Neben dem Hauptthema Gaunerei webt das Drehbuch geschickt auch verschiedene Arten der Identitätsfindung mit ein, vom Transgender-Geheimnis über den Sportkarrierewunsch bis zur Tochter auf der Suche nach ihren Eltern.

Trotz hochwertiger Inszenierung und starkem Ensemble weiß „Luden“ nur bedingt mitzureißen. Es mangelt an Sympathie für die Figuren, und ausgerechnet der Protagonist bewegt sich extrem nah an der Karikatur. Hauptdarsteller Aaron Hilmer („Im Westen nichts Neues“) gibt als Klaus Barkowsky merklich alles, bleibt aber eine fragwürdige Wahl, auch angesichts des realen Vorbildes.

„Luden“ überzeugt unterm Strich als ambitionierte Mischung aus „Scarface“, „Boogie Nights“, und „Der goldene Handschuh“. Die sechs Episoden machen noch keine ganz runde Geschichte, sodass eine zweite Staffel wünschenswert wäre. Ob diese kommen wird, müssen die Streamingzahlen noch entscheiden.