Raum

Filmposter Raum

7.5/10

Originaltitel: Room
IRL, CA | 2015 | 118 Min. | FSK: ab 12
Drama, Romanadaption
Regie: Lenny Abrahamson
Drehbuch: Emma Donoghue
Besetzung: Brie Larson, Jacob Tremblay u.a.
Kinostart: 17.03.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 28.07.16

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Universal Pictures

Worum geht’s?

Jack ist gerade fünf Jahre alt geworden. Da versucht seine Mutter, ihm die Wahrheit zu erklären, nämlich, dass die Welt noch viel größer ist als das kleine Zimmer, in dem sie wohnen. Jacks Mutter wird seit sieben Jahren von ihrem Entführer festgehalten; für den in Gefangenschaft geborenen Jungen sind ein paar Quadratmeter sein ganzes Leben. Doch dabei soll es nicht bleiben.

Wie ist der Film?

Für „Raum“ adaptierte Emma Donoghue ihren eigenen gleichnamigen Bestseller-Roman zu einem Drehbuch, das sowohl den Stil der Vorlage behält als auch filmisch funktioniert. Um die Welt aus der Sicht eines fünfjährigen Jungen zu zeigen, findet der Film eine kreative, einnehmende Bildsprache. Durch die Konsequenz der Erzählperspektive wirkt das nur neun Quadratmeter umfassende Set erstaunlich vielseitig wie auch spürbar beengend.

Szenenbild RaumNicht nur für die Hauptfiguren, auch für das Publikum ist bald klar: die Flucht muss dringend versucht werden. Regisseur Lenny Abrahamson („Frank“) erlaubt das unmittelbare Eintauchen in die Geschichte. So entsteht rund um den Ausbruchsplan eine Spannungsepisode, die packender ist als jeder handelsübliche Actionfilm, ein Pulsbeschleuniger mit ganz bescheidenen Mitteln. Das dauerhafte Zentrum von „Raum“ ist allerdings die Beziehungsstudie.

Brie Larson („21 Jump Street“) dürfte sich mit ihrer Oscar-Hauptrolle auf einen Schlag zu den wichtigsten Schauspielstars Hollywoods katapultiert haben. Dabei erfüllt sie fast gar nicht die gängigen Oscar-Kriterien (Mut zur Hässlichkeit / Verwandlung in ein reales Vorbild / erschütternde Krankheit), sondern überzeugt durch eine Natürlichkeit und Emotionalität, die man schlichtweg nicht hinterfragt. Ganz im Einklang mit Larson spielt auch der 2006 geborene Jacob Tremblay, der wahre Star in „Raum“. Faszinierend, was die Regie aus dem Wunderknaben herausholt.

In der zweiten Hälfte verliert die Erzählung leider ihre Konzentration und hinterlässt nicht den prägnanten Gesamteindruck, den die erste Hälfte verspricht. Jedoch sind die beiden Teile notwendig, um den Kern der Geschichte zu erfassen. „Raum“ ist ein formal wie inhaltlich überaus feinfühliges Portrait zwischenmenschlicher Dynamik. Ein sensibler neuer Blick auf das Leben und seine wichtigsten Bestandteile, nie sentimental, sondern authentisch bewegend.

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