Originaltitel: Raze
USA | 2013 | ca. 87 Min. | FSK: ab 18
Action, Horror, Thriller, Exploitation
Regie: Josh C. Waller
Drehbuch: Robert Beaucage
Besetzung: Zoë Bell, Rachel Nichols, Tracie Thoms, Sherilyn Fenn, Doug Jones u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 30.05.14
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bild © ALIVE AG
Worum geht’s?
Die tapfere Sabrina und 49 andere Frauen werden von einem zwielichtigen Ehepaar festgehalten. Ihre streng bewachten Zellen verlassen die Gefangenen nur, um zu zweit gegeneinander zu kämpfen, bis eine von beiden tot ist. Wenn sich jemand weigert oder den Kampf verliert, werden Angehörige erschossen. Das tödliche Spiel wird für ausgewähltes Publikum live übertragen.
Wie ist der Film?
Es gibt ja viele Menschen, die sich an ‚Catfights‘ – Prügeleien unter Frauen – erregen, und so findet selbst „Raze – Fight or Die!“, der sich an die semipornografischen Women-in-Prison-Filme der 60er bis 80er anlehnt, seine Daseinsberechtigung. Doch derart grausam und deprimierend, wie sich die ständigen Kämpfe hier hinziehen, untergraben sie gängige Männerfantasien. An offensichtlicher Sexualisierung des weiblichen Geschlechts à la „Die Satansweiber von Tittfield“ ist Regisseur Josh C. Waller nicht einmal interessiert; es geht fast ausschließlich um rohe, ermüdende Gewalt.
Rückblenden, ein Lockvogel, ein Drahtzieher samt Gattin – all die potentiellen Hintergründe der rudimentären Grundhandlung führen absolut nirgendwohin. Was übrig bleibt, sind attraktive Frauen, die weinen und sich bei stumpfer Musikuntermalung die Köpfe einschlagen. Für ein B-Movie zeugt „Raze – Fight or Die!“ gar von hochwertigen Bildern und lässt die tödlichen Auseinandersetzungen authentisch wirken. Doch gerade diese Konsequenz in der Gewaltdarstellung macht alles eigentlich nur noch schlimmer. So viel sinnlose, ernstgemeinte Brutalität, die keine schlüssige Auflösung zustande bringt, ist eine schlichtweg abstoßende Erfahrung. Dieser Film ist nicht der berühmte Schlag in die Magengrube, sondern fühlt sich eher wie eine Lebensmittelvergiftung an.
Vorzeigestuntfrau Zoë Bell macht das Beste aus ihren begrenzten Möglichkeiten und hat sogar ihre „Death Proof“-Kollegin Tracie Thomps dabei. Rachel Nichols beweist nach „Tokarev“ schon wieder ein miserables Händchen bei der Rollenwahl. Und es sind noch einige weitere Damen mit Potential, die „Raze – Fight or Die!“ gegen die Wand brettert – nicht nur wortwörtlich. Das alles will sich offenbar als clever und anders verkaufen, weil es ja Frauen sind, die in ach so männliche Rollen schlüpfen, ist in Wirklichkeit aber nur dreister Exploitation-Quatsch mit ausgelutschter Grundidee. Auf eine überraschende Wendung, die diesen schleierhaften Blutpfropfen entschuldigen könnte, wartet man vergebens.
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