Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts

Filmposter Rocky IV

5/10

Originaltitel: Rocky IV
USA | 1985 | ca. 88 Min. | FSK: ab 16
Sportfilm, Drama, Action
Regie: Sylvester Stallone
Drehbuch: Sylvester Stallone
Besetzung: Sylvester Stallone, Talia Shire, Burt Young, Brigitte Nielsen, Dolph Lundgren, Carl Weathers u.a.
Kinostart: 13.02.86
DVD/Blu-Ray VÖ: 23.05.05

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Mit einem blonden Riesen namens Ivan Drago gibt die Sowjetunion ihren Einstieg in den Profiboxsport bekannt. Der übereifrige Ex-Weltmeister, Trainer und Freund von Rocky, Apollo Creed, nutzt diese Gelegenheit für sein Comeback in einem großen Schaukampf. Nach dessen katastrophalem Ausgang muss Rocky selbst gegen den mächtigen Russen ran.

Wie ist der Film?

Videoclipästhetik hält nun endgültig Einzug in die Rocky-Saga. Und politisch wird es nun auch – wenn sich so ein Actionfilm da mal nicht die Finger verbrennt. „Rocky IV“ ist so poppig wie sein Erscheinungsjahr selbst und damit auch der bis dato flachste „Rocky“. Vorzüge dieser Inszenierung sind eine buntgemischte Collage aus prägnanten Szenen aller bisherigen Teile, die Rocky während einer Autofahrt durch den Kopf geht, eine recht ausgefallene Trainings-Sequenz und zum ersten Mal ein wirklich umfangreicher Soundtrack, der aus heutiger Sicht einen leicht kitschigen bis trashigen Charme versprüht. Dafür setzt der bisherige Komponist Bill Conti, Schöpfer von „Gonna Fly Now“, diesmal aus.

Die Casting-Abteilung scheint ein gutes Gespür für spätere Actionhelden zu haben. Waren es zuvor Mr. T und Hulk Hogan, ist dieses Mal Dolph Lundgren die große Entdeckung. Jener trägt dafür auch wesentlich zur Übertreibung bei, von der die Geschichte in „Rocky IV“ durchzogen ist. Das fängt bei den nahezu absurd futuristischen Trainingsutensilien des Russen (die den diesmal übertrieben konservativen Methoden von Rocky gegenübergestellt werden) an, geht mit einem überzeichneten Verlauf des Endkampfs weiter und gipfelt in einem Patriotismus, der sich in seiner Inszenierung nah an der Peinlichkeit bewegt. Der Auftritt eines sprechenden Roboters fügt der Glaubwürdigkeit zusätzlichen Schaden zu, für den Preis von zwei, drei seichten Gags.

Sobald der erste Kampf im Film nach einer Viertelstunde angesetzt ist, kann man den weiteren Verlauf der Geschichte mühelos vorhersehen – vielleicht das größte Problem von „Rocky IV“. Das Konzept ist sehr durchschaubar geworden und bemüht sich auch nicht mehr darum, die Action irgendwie anspruchsvoll zu ummanteln. Teil 4 der Reihe ist sehr simpel gestrickt und schlägt dabei ein wenig über die Stränge, hat dafür aber wenigstens einige starke Bilder zu bieten, und einen noch stärkeren Gegner für den Champ. „RockyIV“ ist einfach ein kleiner Actionfilm, der den amerikanischen Zeitgeist der mittigen 80er mit all seinen kleinen Missgeschicken birgt.

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