Originaltitel: Rush
GB, DE | 2013 | 123 Min. | FSK: ab 12
Drama, Action, Sportfilm, Biopic
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Peter Morgan
Besetzung: Chris Hemsworth, Daniel Brühl, Olivia Wilde, James Norton, Alexandra Maria Lara u.a.
Kinostart: 03.10.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 28.03.14
Links zum Film:
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Bilder © Universum Film
Worum geht’s?
Der britische Formel 3-Rennfahrer James Hunt ist der beste seiner Klasse – bis Nikki Lauda aus Österreich auftaucht. Sofort geraten der besonnene Playboy und der disziplinierte Unternehmersohn aneinander. Lauda kauft sich in die Formel 1 ein, Hunt folgt ihm und schließlich werden die beiden zu erbitterten Konkurrenten im Kampf um den Weltmeistertitel 1976.
Wie ist der Film?
Man mag es im Vorhinein kaum glauben, doch vor allem anderen gewinnt das Rennsport-Drama „Rush“ sein Publikum mit Humor. Es sind die immer wieder eingestreuten kleinen Gags zum Schmunzeln, die für die gewisse Wärme sorgen und eine Beziehung zu den Charakteren herstellen, weshalb man letztlich auch mit ihnen fiebert. Und wenn es dann spannend wird bleibt die Frage, warum diese beeindruckende wahre Geschichte nicht schon früher verfilmt wurde.
Kinder der 90er dürften Niki Lauda allenfalls als netten Sportkommentator kennen, der mal einen schweren Unfall hatte, doch welche sagenhafte Karriere hinter dem Mann liegt, zeigt Regisseur Ron Howard („Apollo 13“, „A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“) nun in voller Pracht. Verständlicherweise dichtet das Biopic ein paar Details um und spitzt diverse Gegebenheiten aus dramaturgischen Gründen zu, doch die Schilderung der legendären Saison 1976 erfolgt historisch weitestgehend akkurat, wie Lauda selbst bestätigt – sehr lobenswert und umso beeindruckender. Wäre „Rush“ frei erfunden, würde der Film massiv unter abgeschmacktem Pathos leiden, doch der Reiz an der Geschichte ist eben die Tatsache, dass das Leben selbst sie schrieb.
Daniel Brühl („Das weisse Rauschen“, „Inglourious Basterds“), der bekannt für eher unspektakuläre Rollen ist, wächst hier über sich hinaus und überzeugt als taffer Österreicher mit Überbiss, der auch leicht hätte unfreiwillig komisch geraten können. Chris Hemsworth („Thor“, „The Cabin in the Woods“), der aus amerikanischer Sicht zu Unrecht als eigentlicher Hauptdarsteller des Films angepriesen wird, verblasst neben Brühl ein wenig, weil er nun mal naheliegend besetzt ist, augenscheinlich nicht viel tun muss, um den Playboy zu verkörpern und sein Charakter schon eher diverse Star-Klischees bedient. Nichtsdestotrotz lässt „Rush“ sich die beiden glaubhaft auf Augenhöhe begegnen.
„Rush“ lebt von der Gegenüberstellung zweier unterschiedlicher Charaktere. Weil der Film gleich zwei Geschichten parallel erzählt, erhält das Biopic einen besonderen Pfiff, bleibt gleichzeitig aber auch auf die wesentlichen Komponenten konzentriert. Abgerundet werden die Charakterstudien von gekonnt inszenierten Actionszenen rund um die Grands Prix. Dabei tun sich zahlreiche subjektive Kameraeinstellungen als cleveres Markenzeichen hervor und holen das Publikum mitten ins Geschehen. Vor allem, aber nicht nur für Rennsportfans bietet „Rush“ gute Unterhaltung und zeigt Ron Howard auf der Höhe seines Könnens. Eine packende Aufbereitung eines Stücks Sportgeschichte.
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