Originaltitel: The Client List
USA | 2012–2013 | ca. 40 Min. | FSK: ab 12
Drama
Idee: Suzanne Martin
Drehbuch: diverse
Besetzung: Jennifer Love Hewitt, Loretta Devine, Colin Egglesfield, Rebecca Field, Cybill Shepherd, Brian Hallisay u.a.
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.05.14/29.01.15
Links zur Serie:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Sony Pictures Home Entertainment
Worum geht’s?
Riley Parks wird von ihrem Mann verlassen und sieht sich gezwungen, einen Job im örtlichen Massagesalon ‚The Rub‘ anzunehmen, um sich und ihre beiden Kinder durchzubringen. Schnell bemerkt sie, dass der Salon längst nicht nur Massagen anbietet. Ausgewählte Klienten nehmen individuelle Extradienste in Anspruch und zahlen dafür saftiges Trinkgeld. Riley hat den Zusatzverdienst dringend nötig. Während sie mit moralischen Bedenken kämpft und ein gefährliches Geheimnis hütet, gerät auch noch ihr Liebesleben völlig durcheinander.
Wie ist die Serie?
2004 sorgte ein Massagesalon im texanischen Odessa für einen handfesten Skandal, weil einige ‚Premiumkunden‘ dort sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nahmen. (Anders als in Deutschland/Österreich/Schweiz ist Prostitution in den USA illegal, mit Ausnahme von Nevada; tatsächlich sind Bordelle in den meisten Ländern der Welt verboten.) Diese wahre Begebenheit lieferte 2010 die Vorlage für den Fernsehfilm „Die Liste“ mit Jennifer Love Hewitt und zog wenig später eine Serienadaption mit derselben Hauptdarstellerin nach sich. Die Serie wählt einen deutlichen helleren Grundton als der Film und führt das Publikum geschickt auf eine falsche Fährte.
Verruchte Werbespots mit der leicht bekleideten Hewitt weckten falsche Erwartungen, welche die ersten Folgen noch aufrechterhalten. Doch nach kurzer Zeit driftet „The Client List“ tief in die Seifenopernschiene ab und legt den Schwerpunkt auf klassische Beziehungsgeschichten. Zwischen haufenweise Tränen, Eifersüchteleien und Outfitwechseln entpuppt sich die Kernzielgruppe als ziemlich weiblich. Für den Rest ist es an diesem Punkt schon zu spät, um einfach abzubrechen, denn trotz reichlich Kitsch besitzt die Serie eine gesunde Prise Selbstironie. Ganz zu schweigen von Hewitts Dekolleté – ein schamlos eingesetztes Marketinginstrument mit Autounfall-Effekt.
Die einen dürfen sich an Rileys Rundungen sattsehen, die anderen darüber streiten, welcher von ihren Verehrern der schnuckeligste ist. Unattraktive Menschen sind in „The Client List“ so selten wie geduldete Bordelle in Amerika. So oberflächlich die Serie mit ihrer lächerlich schönen Besetzung anmutet (ausgerechnet die für Handjobs bezahlenden Klienten sind die Allerschönsten), sie weiß auch immer wieder mit cleverem Wortwitz und sympathischen Pointen zu punkten. Und wer all die Hauptfiguren trotzdem zu glatt findet, hat immer noch den dicklichen Dale als Identifikationsfigur, der liebenswerte Mann der besten Freundin der Protagonistin, zuständig für erdende Komik und Streitschlichtung. Im Grunde denkt „The Client List“ an alles.
Zwischen Staffel 1 und 2 verändert sich das Personal des Massagesalons deutlich. Darüber hinaus erzählt „The Client List“ eine fortlaufende Geschichte und bleibt dabei auf konstantem Niveau. Zwar steht am Ende ein dramatischer Höhepunkt, doch leider ist den Fans kein versöhnlicher Abschluss vergönnt. Wie so oft wurde die Serie eingestellt, obwohl sie nach 25 Folgen augenscheinlich auf eine Fortführung ausgelegt war. Sei’s drum, „The Client List“ ist eine schmalzige und trotzdem gewitzte, handwerklich tadellose (Frauen-) Serie mit einigen guten (Männer-) Momenten, um der Hässlichkeit der Realität zu entfliehen. Trinkspiel-Tipp: Wer die Serie im Marathon durchguckt und jedes Mal ein Gläschen ext, wenn die Hauptfigur weint, dürfte bei einem gesunden Grundpegel bleiben.
Die beiden Staffeln sind jeweils als deutsche DVD-Box erhältlich.
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