Sie küßten und sie schlugen ihn

Filmposter Sie küßten und sie schlugen ihn

6/10

Originaltitel: Les Quatre Cents Coups
FR | 1959 | 95 Min. | FSK: ab 12
Drama
Regie: François Truffaut
Drehbuch: François Truffaut, Marcel Moussy
Besetzung: Jean-Pierre Léaud, Claire Maurier, Albert Rémy u.a.
Kinostart: 22.10.59
DVD/Blu-Ray VÖ: ?

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Der junge Antoine lebt in ärmlichen Verhältnissen mit seiner Mutter und seinem Stiefvater. Die Mutter ist kühl und streng, der Lehrer in der Schule bestraft ihn für seine Streiche. Bald hat Antoine sowohl von der Schule als auch von seinem Zuhause genug, bückst aus und versucht, sein eigenes Leben zu leben.

Wie ist der Film?

Mit diesem, seinem ersten Langfilm lieferte François Truffaut ein Schlüsselwerk der Nouvelle Vague, jene Künstlerbewegung, bei der junge Filmemacher die konventionelle Filmästhetik des Kinos leidenschaftlich revolutionierten. Im Falle von „Sie küßten und sie schlugen ihn“ bekommt man eine stark autobiografisch beeinflusste Studie über die Kindheit, über die Welt und ihre Ungerechtigkeit aus der Sicht des Kindes, gespickt mit einer gesunden Prise Humor. Eine schlichte Geschichte, deren Stimmung von der hübsch-träumerischen Musik lebt. Der damals 14jährige Hauptdarsteller Jean-Pierre Léaud ist eine echte Entdeckung, wobei die ganze Darstellerriege durch die Bank zu gefallen weiß. (Truffaut widmete der von Léaud gespielten Figur Antoine Doinel sogar noch vier weitere Filme, in denen Antoine seine große Liebe kennenlernt und sich schließlich im Ehealltag wiederfindet.)

„Sie küßten und sie schlugen ihn“ trifft das Publikumsherz über nostalgische Assoziationen des Zuschauers eher als mit der eigentlichen Inszenierung, welche von einer entfesselten Schnitttechnik und Szenen mit durchwachsenem Timing lebt, wobei sich die Nouvelle-Vague-Experimentierlust hier aber noch in Grenzen hält. Es ist einer dieser Filme, die etwas mehr von ihrem Stellenwert in der Filmgeschichte als von ihrer eigenen Qualität leben. Dennoch kommt die große Beliebtheit nicht von ungefähr. Schließlich gelang Truffaut mit seinem Debüt ein sympathischer Spagat zwischen Nachdenklichkeit und Niedlichkeit.

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