The Father

8/10

Originaltitel: The Father
GB | 2020 | 98 Min. | FSK: ab 6
Drama
Regie: Florian Zeller
Drehbuch: Christopher Hampton, Florian Zeller
Besetzung: Anthony Hopkins, Olivia Colman, Mark Gatiss u.a.
Kinostart: 26.08.21
DVD/Blu-Ray VÖ: 31.12.21

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Der Londoner Senior Anthony ist zunehmend verwirrt – er vergisst Dinge; Orte und Personen geraten durcheinander. Tochter Anne kümmert sich liebevoll, während ihr Partner bereits die Geduld mit dem Erkrankten verliert. So kann es nicht weitergehen.

Wie ist der Film?

Mit seinem Kinodebüt „The Father“ hat der Franzose Florian Zeller sein eigenes Theaterstück adaptiert. Die Bühnenherkunft ist dem Film deutlich anzusehen, schließlich spielt alles in einfachen Räumlichkeiten mit überschaubarem Ensemble. Trotzdem nutzt „The Father“ filmische Werkzeuge gekonnt, um ein außergewöhnliches Porträt über Demenz zu zeichnen.

Cleveres Schnitt-Timing und subtile, stetige Veränderungen des Sets ermöglichen das Alleinstellungsmerkmal von „The Father“: Das Publikum erlebt die Demenz aus der Perspektive des Betroffenen, es ist mit ihm verwirrt und muss ein Puzzle zusammensetzen. Die andere Säule des Films ist das großartige Schauspiel.

Anthony Hopkins („Das Schweigen der Lämmer“) lässt keinen Zweifel an seiner Figur, von kleinen Gesten bis zu großen Gefühlsausbrüchen gibt er eine durchweg authentische, bewegende Performance. Olivia Colman („The Favourite – Intrigen und Irrsinn“) spielt genauso ergreifend die Zerrissenheit zwischen Fürsorge und dem Wunsch, das eigene Leben zu leben.

Zwei Vorwürfe kann man „The Father“ machen: Zellers Verwirrspiel mit wechselnden Orten, Zeiten und Gesichtern droht, zum Gimmick zu werden, statt der Figurenzeichnung zu dienen. Zudem bleibt das surreale Konzept nicht konsequent, weil darin auch oft die Perspektive der Tochter eingenommen wird. Aber letztendlich greifen alle Elemente glänzend ineinander. „The Father“ ist ein herzzerreißendes Drama, das ein neues Licht auf ein stets aktuelles Thema wirft.