Originaltitel: Still Alice
USA, FR | 2014 | 101 Min. | FSK: ab 0
Drama, Romanadaption
Regie: Peyton Reed
Drehbuch: Richard Glatzer, Wash Westmoreland
Besetzung: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart u.a.
Kinostart: 05.03.15
DVD/Blu-Ray VÖ: 31.07.15
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Bilder © polyband Medien GmbH
Worum geht’s?
Es beginnt mit gelegentlichen Blackouts. Als sie eines Tages beim Joggen völlig die Orientierung verliert, sucht die 50jährige Linguistik-Dozentin Dr. Alice Howland einen Arzt auf und erhält eine niederschmetternde Diagnose: Alzheimer, vererbbar. Während ihr Mann John sie unterstützt, wo er kann, reagieren ihre drei Kinder unterschiedlich auf die unaufhaltsame Krankheit. Alice versucht, sie selbst zu bleiben, so lange es noch geht.
Wie ist der Film?
In sauber-zurückhaltenden Bildern, begleitet von herkömmlichen Klavier- und Streicherklängen, zeichnet „Still Alice“ einen Überblick über einen Alzheimer-Verlauf und untersucht zugleich, wie sich die familiäre Dynamik angesichts der Krankheit verschieben kann. Die Konflikte bleiben eng mit der Krankheit verknüpft, welche wiederum nur so weit verfolgt wird, wie es noch ein lebensbejahendes Hollywood-Ende erlaubt. So bleibt die Romanverfilmung leicht verdaulich und unkompliziert.
Quasi konkurrenzlos gewann Hauptdarstellerin Julianne Moore für ihre Darbietung den Oscar, wobei sie in früheren Filmen wie „A Single Man“ oder „The Kids Are All Right“ nicht minder brillant war. Sie spielt schlichtweg subtil, stets authentisch und diesmal eben in einer typischen Oscar-Rolle. Eine der ganz Großen in Hollywood, mit der Auszeichnungsflut 2015 auch ganz offiziell. Liebenswert und ohne doppelten Boden unterstützt Alec Baldwin („Blue Jasmine“) seine Leinwandpartnerin. Hervorzuheben bleibt die mimisch limitierte Kristen Stewart („Twilight: Bis(s) zum Morgengrauen“), die als Tochter ihre Nuancen beachtlich treffend zu nutzen weiß.
Bis auf eine kleine Spannungsepisode gen Ende lebt „Still Alice“ fast gänzlich von Dialogen, ohne dabei zäh zu werden. Ein mildes, warmes Drama. Gelungen. Nur denkt man an die vergleichbare Krankheitsgeschichte „Halt auf freier Strecke“, wird deutlich, wie viel mehr Intensität noch möglich gewesen wäre.
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