Originaltitel: The Music Never Stopped
USA | 2011 | 105 Min. | FSK: ab 0
Drama
Regie: Jim Kohlberg
Drehbuch: Gwyn Lurie, Gary Marks
Besetzung: J.K. Simmons, Julia Ormond, Mía Maestro, Lou Taylor Pucci u.a.
Kinostart: 29.03.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 03.08.12
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Worum geht’s?
1986. Nach fast 20 Jahren taucht Henrys verschollener Sohn Gabriel wieder auf. Man hat ihm einen Gehirntumor entfernt, der weite Teile seines Gedächtnisses zerstörte. Als Kind hat Henry seinem Sohn alles über seine Lieblingsmusik beigebracht, bis Gabriel mit Interpreten wie Bob Dylan und The Grateful Dead seine eigenen Helden entdeckte und die beiden sich auseinanderlebten. Beim Hören seiner alten Lieblingsplatten blüht der sonst völlig geistesabwesende Gabriel plötzlich auf, also muss Henry auf diese Weise wieder zu seinem Sohn finden.
Wie ist der Film?
Man möchte die Wunder, die in „The Music Never Stopped“ geschehen fast zu kitschig nennen, würden sie nicht auf einer der als Buch veröffentlichten Fallstudien des Neuro- und Psychologen Oliver Sacks, und damit auf wahren Begebenheiten basieren. Vordergründig berichtet der Film von den verblüffenden Erfolgen der Musiktherapie, auf der nächsten Ebene von einem schwierigen, aber herzlichen Vater-Sohn-Verhältnis sowie den Konflikten der 69er-Generation und schließlich von der Liebe zur Musik und ihrer wortwörtlich heilenden Kraft.
Das rührende Drama kommt ohne bekannte Namen aus, abgesehen von der Besetzung der Eltern und natürlich dem netten Soundtrack. Diese beiden Faktoren sind es auch, die die entscheidende Wirkung von „The Music Never Stopped“ ausmachen. J. K. Simmons, zuletzt wohl in „Juno“ als American Dad aufgefallen, spielt diese Rolle auch diesmal bravurös und geht mit seinem großen Gefühlsspektrum sogar noch einen Schritt weiter. Cara Seymour („Dancer in the Dark“) ist als Mutter ebenfalls stark und lässt Hauptdarsteller Lou Taylor Pucci umso besser dastehen.
Interessant wird „The Music Never Stopped“ durch das – unaufgeregte – Hin- und Herspringen zwischen zwei Zeitebenen. Dennoch hat die sehr schlicht gehaltene, reduzierte Inszenierung durchaus ihre Längen. Man muss schon richtig mit der Musik, die im Film behandelt wird, vertraut sein, um die Geschichte in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen. Aber man kann durchaus auch ohne Expertenwissen vieles auf den eigenen Geschmack und eigene Gefühle übertragen. Wer auch immer die Musik liebt, wird einen Draht zu „The Music Never Stopped“ finden können.
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