Tokarev

Tokarev

2/10

Originaltitel: Tokarev
USA | 2014 | ca. 98 Min. | FSK: ab 18
Drama, Action, Thriller, Krimi
Regie: Paco Cabezas
Drehbuch: Jim Agnew, Sean Keller
Besetzung: Nicolas Cage, Rachel Nichols, Peter Stormare u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 13.05.14

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Ascot Elite Home Entertainment

Worum geht’s?

Vor vielen Jahren hat er dem Verbrechen den Rücken gekehrt und verbringt mit seiner Familie ein beschauliches Leben, doch eines Tages wird Paul Maguire von seiner Vergangenheit eingeholt. Seine Tochter scheint gewaltsam entführt worden zu sein, und das einzig naheliegende Motiv ist späte Rache von Pauls Feinden. Die Polizei ist ratlos, also zieht Paul mit zwei alten Freunden los, um die Drahtzieher aufzuspüren und zur Strecke zu bringen – koste es, was es wolle.

Wie ist der Film?

Papa rächt sich an Gangstern für Kindesentführung – was allerspätestens seit „Stirb Langsam 4.0“ und „96 Hours“ zum Grundstock des Actiongenres gehört, käut auch „Tokarev“ wieder, nur mit weniger Action. Womöglich auch wegen Budgetmangel nimmt das US-Debüt des spanischen Regisseurs Paco Cabezas Schuld und Sühne in den Fokus, statt sich mit Schauwerten zu brüsten. Das bedeutet in diesem Fall pseudotief- und unsinniges Drama mit ungelenken Spannungselementen. Für einen derart an die Wand gefahrenen B-Film hätte sich nicht einmal der keine Rolle fürchtende Nicolas Cage hergeben dürfen.

Szenenbild TokarevAls hätte er mit „Stolen“ nicht unlängst schon einen Ladenhüter vom gleichen Kaliber gemacht, reitet sich Oscar-Preisträger Nicolas Cage („Leaving Las Vegas“) jetzt noch tiefer in die Belanglosigkeit. Von Rachefilmen, die es hierzulande nicht ins Kino schaffen, kann ohnehin nicht viel erwartet werden, doch das Traurige an „Tokarev“ ist, dass Cage hier nicht einmal sein amüsantes Overacting betreibt, sondern für seine Verhältnisse zurückhaltend bleibt. Der cage-igste Moment ist der, in dem er auf dem Boden liegend mit zwei Waffen in zwei Richtungen zielt, das war es dann aber auch schon. Der Draufgänger aus „Im Körper des Feindes“ und „Con Air“ blüht zu keiner Zeit auf. Dem verschenkten Danny Glover („Saw“) und der schönen Rachel Nichols („G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“) gelingt es leider auch nicht, gegen das grausige Drehbuch anzuspielen.

In quälender Ereignisarmut ziehen sich die stümperhaft geschriebenen Dialoge hin, bis sie ab und zu von faden Prügeleinen, Schießereien und Verfolgungsjagden unterbrochen werden. Die Charaktere irren buchstäblich planlos durch die Handlung, bis sich feierlich eine Wendung offenbart, die das Publikum vollends für dumm verkauft. Auch Vorzeigefiesling Peter Stormare („The Last Stand“) kann nicht einmal mehr einen gewissen Trash-Charme generieren, wenn er vom Rollstuhl aus mehrere Gegner niederballert. „Tokarev“ ist ein Totalausfall, dessen Ende man schon nach einer Stunde herbeisehnt. Mit derart angezogener Handbremse macht Rage-Cage nur den allertreusten Fans Spaß. Warum die FSK das Ganze erst ab 18 Jahren freigibt, bleibt schleierhaft.

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