V/H/S – Eine mörderische Sammlung

Cover V/H/S

7/10

Originaltitel: V/H/S
USA | 2012 | 116 Min. | FSK: ab 18
Horror
Regie: Adam Wingard, David Bruckner, Ti West, Glenn McQuaid, Joe Swanberg, Radio Silence
Drehbuch: Simon Barrett, David Bruckner, Nicholas Tecosky, Ti West, Glenn McQuaid, Joe Swanberg, Radio Silence
Besetzung: Hannah Fierman, Joe Swanberg, Helen Rogers u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 26.10.12

Links zum Film: IMDb | Wikipedia
Bilder © Splendid Film

Worum geht’s?

Eine Gruppe Kleinkrimineller, die ihren Vandalismus regelmäßig mit Camcordern aufzeichnet, bricht in ein Haus ein, um dort für ihren Auftraggeber ein bestimmtes Videoband zu entwenden. Unverhofft finden die Männer im Haus neben einem leblosen alten Mann ganze Stapel von Videos vor. Mehrere Fernsehgeräte mit weißem Rauschen laden zum Abspielen der Bänder ein. Jede der eingelegten Kassetten zeigt eine grausige, unglaubliche Geschichte.

Wie ist der Film?

Szenenbild V/H/S„V/H/S“ ist ein klassischer ‚Allein im Dunkeln‘-Film. Stimmt das Ambiente nicht, wird sich der Grusel auch kaum entfalten können. Noch dazu braucht es sicherlich eine gewisse Genreerfahrung, um den Film überhaupt ertragen zu können. Bei „V/H/S“ handelt es sich nämlich um einen Found-Footage-Horrorfilm, der den Augen in ästhetischer Hinsicht einiges abverlangt. „Blair Witch Project“, „Paranormal Activity“ und „[●REC]“ sind zur Vorbereitung empfohlen. Ist man mit dem eigenwilligen Wackelkamera-Konzept warmgeworden, birgt „V/H/S“ eine originelle, vielseitige Horrorerfahrung.

In fünf Episoden, verknüpft durch eine grobschlächtige Rahmenhandlung, wissen die Horrorregisseure den Found-Footage-Stil auf verschiedene Arten für eine unheimliche Atmosphäre zu nutzen. Die Illusion des ‚echten‘ Amateurvideos ist in allen Segmenten der Anthologie relativ authentisch. Gerade durch immer wieder eingestreute Bildstörungen und Artefakte macht sich eine große Liebe zum Detail bemerkbar, die sich letztlich auszahlt. Ausgerechnet Ti West („The House of the Devil“), der bekannteste der „V/H/S“-Regisseure, bleibt mit seiner Episode hinter den Erwartungen zurück (und in „The ABCs of Death“ wird es nicht anders sein), doch davon abgesehen besitzen alle gezeigten Videobänder ihren eigenen Reiz.

Von der Spionagebrille über den klassischen Camcorder bis zum Webcam-Chat sind genügend Ansätze gegeben, um die Möglichkeiten des Subgenres auszuschöpfen. Auch inhaltlich zeigt sich „V/H/S“ ausreichend abwechslungsreich zwischen Slasher und Geisterterror. Blutig wird es allerdings immer, und die Gore-Effekte sind durchaus gelungen. Es bleibt ein bemerkenswert freigeistiger, herrlich abgefahrener Schreckenstrip, vielleicht mit etwas zu langer Laufzeit, etwas zu vielen offenen Enden und etwas zu vielen selbstzweckhaft entblößten Brüsten, aber auch mit den bis dato meisten Ideen in einem einzigen Found-Footage-Horrorfilm. „V/H/S“ ist ein unterschätzter Genrebeitrag, ein genauso nostalgisches wie modernes Experiment.

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