Young Adult

Filmposter Young Adult

6/10

Originaltitel: Young Adult
USA | 2011 | 94 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Drama
Regie: Jason Reitman
Drehbuch: Diablo Cody
Besetzung: Charlize Theron, Patton Oswalt, Patrick Wilson, Elizabeth Reaser u.a.
Kinostart: 23.02.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 26.07.12

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit | Filmposter

Worum geht’s?

Die Mittdreißigerin Mavis Gari lebt in Minneapolis und arbeitet als Autorin einer Jugendbuchreihe, die allerdings bald eingestellt wird. Sie lebt allein mit ihrem Hund in den Tag hinein, bis eine E-Mail ihren launigen Alltag aufrüttelt: Mavis‘ große Highschool-Liebe Buddy ist Vater geworden und lädt zur Feier ein. So kehrt Mavis in ihre verhasste Heimatstadt Mercury in Minnesota zurück, um eine Ehe zu zerstören, da sie fest davon überzeugt ist, dass sie und Buddy füreinander bestimmt sind.

Wie ist der Film?

„Von den Machern von […]“ ist als beliebte Filmposter-Überschrift ja häufig nur ein kläglicher Ruf nach Aufmerksamkeit, der unangemessene Assoziationen forciert. Doch wenn es heißt, dass die Autorin und der Regisseur der wundervollen Teenie-Schwangerschafts-Dramödie „Juno“ – Diablo Cody und Jason Reitman – sich wieder zusammengetan haben, sollte man wirklich hellhörig werden. Schließlich gewann „Juno“ einen Drehbuch-Oscar und Reitman legte zwei Jahre später mit „Up in the Air“ einen der besten Streifen 2009 hin. Doch die Befürchtung wird wahr: Cody, die nach ihrem Debüt „Juno“ mit dem Folgeskript zu „Jennifer’s Body – Jungs nach ihrem Geschmack“ bereits schwächelte, liefert auch für „Young Adult“ kein wirklich rundes Drehbuch. Das kann Reitman auch nicht gänzlich kaschieren.

Nicht nur, dass „Young Adult“ durch Productplacement von unfassbaren Ausmaßen irritiert (aus irgendeinem Grund wird permanent Markenwerbung gemacht, als hätte der Film es nötig), man kann aus der Geschichte auch kaum etwas mitnehmen, weil die Botschaft mehr oder weniger von vornherein klar ist und man sich schließlich eher frustriert als weitergebracht fühlt. „Young Adult“ besticht durch tolle Stars und gewohnt scharfe, gute Dialoge, tut sich aber schwer mit seiner Grundstimmung und fällt auseinander, wenn das erwartete Genre nach und nach umkippt. Dass letztlich derart in psychischen Abgründen gebohrt wird, erwartet man bei der angepriesenen Komödie einfach nicht. Die Entwicklungen und der Umgang mit den Figuren sind gewagt, was an sich interessant ist, ergeben aber leider kein stimmiges Ganzes.

Charlize Theron („Monster“, „Hancock“) wirkt als Slacker zunächst bemüht, doch ist man mit ihrer Rolle warm geworden, kristallisiert sich eine bemerkenswerte Leistung heraus. Patrick Wilson („Insidious“) ist sympathisch und glaubhaft als überrumpelter, ganz normaler Ehemann. Der heimliche Star von „Young Adult“ ist indes Patton Oswalt, bekannt als Spence in „King of Queens“. Er gibt mit viel natürlichem Charme ein Musterbeispiel für eine tragikomische Figur. Auch die Nebencharaktere sind gelungen. Die gute Besetzung und der flotte Schnitt- und Kamerastil von Reitmans Stammcrew täuschen aber eben nicht darüber hinweg, dass „Young Adult“ trotz vieler schöner Ansätze enttäuscht. Eine gute Portion Zynismus ist eigentlich willkommen, hier aber leider ohne knackiges Ende, ohne Stringenz, an den falschen Ecken und Enden.

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