Originaltitel: The Last Stand
USA | 2013 | 107 Min. | FSK: ab 18
Action
Regie: Kim Jee-woon
Drehbuch: Andrew Knauer
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Forest Whitaker u.a.
Kinostart: 31.01.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 31.05.13
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Bilder © Splendid Film
Worum geht’s?
Durch seine gut organisierten Komplizen entwischt der eigentlich schon festgenommene Superverbrecher Gabriel Cortez dem FBI und begibt sich in einer frisierten Corvette mitsamt Geisel auf die Flucht. Auf seinem Weg über die Grenze nach Mexiko liegt die verschlafene Kleinstadt Sommerton. Der ansässige Sheriff Ray Owens setzt alles daran, das Verbrechen in seiner Stadt zu bekämpfen, selbst wenn es eigentlich ein paar Nummern zu groß für ihn und seine Hilfssheriffs ist.
Wie ist der Film?
Arnold is back. Zunächst einmal steht „The Last Stand“ für nichts anderes und wird dieser frohen Botschaft tatsächlich auch gerecht. Nebst dem einen oder anderen selbstironischen Gastauftritt ist es für den österreichischen Ex-Gouverneur die erste Kinohauptrolle seit zehn Jahren. Unterdessen feiert der südkoreanische Regisseur Kim Jee-woon („I Saw The Devil“) mit „The Last Stand“ seinen Hollywood-Einstand und inszeniert den zum Zeitpunkt des Drehs 65jährigen Schwarzenegger glaubhaft-angemessen: als gealterten, erfahrenen Helden, der seine größten Abenteuer bereits bestritten, sich seine Fähigkeiten aber bewahrt hat – ohne dabei allzu viele Rentnerwitze bemühen zu müssen.
Schwarzeneggers Aktionsradius ist kompakt und wird dafür amtlich ausgeschöpft, sodass man nie Mitleid mit einem sich abmühenden alten Mann haben muss, sondern lediglich einen souveränen Altmeister vor sich hat. Johnny Knoxville („Men in Black II“) geht als skurriler Sidekick wesentlich weniger auf die Nerven als es zu befürchten war, denn Jee-woon setzt seine Auftritte unter den anderen sympathischen Hilfssheriffs zum Glück nur als dezente Auflockerung der Charakterriege ein. Derweil geben Eduardo Noriega („8 Blickwinkel“) und Peter Stormare („Die Vorahnung“) Bilderbuchbösewichte, wie sie so ein Film eben braucht. Forest Whitaker („Battlefield Earth – Kampf um die Erde“) bringt als Schwarzeneggers FBI-Gegengewicht eine willkommene Portion Schwung in die Handlung.
Da „The Last Stand“ grundsätzlich drei Handlungsstränge – Sommerton, das FBI und die Bösen – parallel laufen lässt, bewahrt sich der Film stets ein kurzweiliges Tempo. Fürs Auge sind ein paar hübsche Kamerafahrten dabei. Im Zentrum stehen jedoch die Schießereien, bei denen es erfreulich kompromisslos zur Sache geht – wie man es von Actionregisseuren aus Fernost kennt. In der FSK 16-Fassung, welche auch in den meisten Kinos zu sehen war, fehlen übrigens 20 wertvolle Sekunden unterhaltsamer Gewaltspitzen, daher aufgepasst. Dass die vier Minuten kürzere FSK 12-Version, die der Verleih für die Fernsehausstrahlung vorbereitete, zu ignorieren ist, versteht sich von selbst.
„The Last Stand“ ist ein mittelgroßes, straffes Actionabenteuer, das nie hektisch gerät und dafür in einem überschaubaren Rahmen mit stilvollen Humoreinschüben einige fetzige Kämpfe abfeuert. Schauspielerisch mag Schwarzenegger durchaus angestaubt sein – die hingebungsvollen Zeiten von „Predator“ und „Total Recall“ sind vorüber, doch sein kultiger Akzent versöhnt ihn augenblicklich mit dem Publikum, wie eh und je. Der talentierte Kim Jee-woon beschert seinem Star ein gebührendes Comeback, nicht zuletzt in einem wunderbar rohen, archaischen Finale. Das ist alles in allem wie ein aufgepeppter „Zwölf Uhr mittags“, nur ohne moralischen Kontext, und macht deshalb einfach Laune.
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