Originaltitel: The Big Short
USA | 2015 | 130 Min. | FSK: ab 6
Drama, Komödie
Regie: Adam McKay
Drehbuch: Adam McKay, Charles Randolph
Besetzung: Christian Bale, Steve Carell, Ryan Gosling, u.a.
Kinostart: 14.01.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 02.06.16
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Worum geht’s?
2005: Wall Street Banker verdienen sich eine goldene Nase. Doch der eigensinnige Hedgefonts-Manager Michael Burry prognostiziert nach mühevoller Recherche das Platzen der Immobilienblase und damit die globale Finanzkrise. Als ihm seine Kollegen nicht glauben, wettet er gegen die großen Banken, um selbst das ganz große Geld einzustreichen. Ein paar wenige, risikofreudige Spekulanten erfahren den perfiden Plan, tun es ihm gleich und entdecken tiefe moralische Abgründe.
Wie ist der Film?
„The Big Short“ steht unter schwierigen Vorzeichen, denn mit Adam McKay („Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy“) behandelt ein genrefremder Regisseur eine staubtrockene, ‚unfilmische‘ Thematik aus einem Sachbuch. Nach „Blind Side – Die große Chance“ und „Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“ nimmt sich die dritte Kinoadaption einer Vorlage von Michael Lewis einen besonders sperrigen Stoff vor. Man gibt sich größte Mühe, die Finanzkrise, die uns im Grunde alle angeht, zu durchleuchten. Das Ergebnis schafft einen pfiffigen Spagat zwischen Unterhaltung und Bildung. Wer sich nicht schon vorher für das Thema interessierte, wird allerdings auch mit „The Big Short“ nicht warm und stört sich allenfalls daran, dass der Lieblingsstar hier eine so alberne Frisur trägt.
Eine Geschichte, die nicht einfach gezeigt werden kann, sondern dem Publikum erklärt werden muss, ist normalerweise dem Genre der Dokumentation vorbehalten, aus gutem Grund. „The Big Short“ wäre als Dokumentarfilm wesentlich authentischer, nur eben nicht so lukrativ (siehe „Inside Job“). Christian Bale („American Hustle“) betreibt sein gewohntes Method Acting, während sich Ryan Gosling („Drive“), Brad Pitt („World War Z“) und Steve Carell („Foxcatcher“) ebenfalls ins Zeug legen. Denkt man die Stars weg, bleibt vor allem eine absichtlich unsaubere Bildgestaltung, die, wie bei „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“ und „Captain Phillips“ Lebhaftigkeit vermitteln und halbdokumentarisch wirken soll. Eine Art Kompromiss in der Fiktionalisierung wahrer Begebenheiten, durch den „The Big Short“ leider nichts gewinnt.
„The Big Short“ ist der ehrwürdige Versuch, einen überbordend komplexen Sachverhalt zu bändigen und möglichst unterhaltsam aufzubereiten. Ein kreativ inszenierter Augenöffner, der mit Top-Besetzung und skurrilem Humor punktet, als befremdliche Mischung aus Drama, Komödie, Journalismus und Fiktion aber auch leicht überfordert.
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