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6/10

Originaltitel: The Comedy
USA | 2015 | 102 Min. | FSK: ab 16
Drama
Regie: Rick Alverson
Drehbuch: Rick Alverson, Tim Heidecker, Gregg Turkington
Besetzung: Gregg Turkington, Tye Sheridan, John C. Reilly u.a.
Kinostart: 15.09.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 29.03.18

Links zum Film:
IMDb | Bildstörung
Szenenbild © 2015 Entertainment Film, LLC.

Worum geht’s?

Ein ausgebrannter Komiker tourt mit einem jungen Clown im Vorprogramm durch die Wüstengegend Kaliforniens. In undankbaren Spelunken gibt er eine provozierende Bühnenfigur. Privat ist er ein stiller Mann, der nur versucht, seine Tochter zu erreichen und langsam auf einen Zusammenbruch zusteuert.

Wie ist der Film?

Nach den großen, allgemeinen Weltschmerzthemen in „The Comedy“ hat sich Autorenfilmer Rick Alverson mit „Entertainment“ gesteigert, indem er spezifischer erzählt und intensiver inszeniert. Seine Dekonstruktion des American Dream, die sich durch sein Gesamtwerk zu ziehen scheint, konzentriert Alverson hier auf die Unterhaltungsindustrie. Es wirkt als wandele er auf den Spuren von Paolo Sorrentino („Cheyenne – This Must Be the Place“, „La Grande Bellezza – Die große Schönheit“) und Sophia Coppola („Lost in Translation“, „Somewhere“), nur mit verstörendem Zynismus anstelle der Romantik. Alverson steht für das Gegenteil von Publikumsanbiederung.

Szenenbild EntertainmentHauptdarsteller Gregg Turkington liefert gekonnte (Anti-)Unterhaltung als Comedy-Figur Neil Hamburger, die er auch im wahren Leben auf Bühnen verkörpert. Noch eindrucksvoller spielt er allerdings den ausgebrannten Privatmann dahinter. Das erschütternde Sinnbild für den Tod einer Karriere. Die skurrilen Begegnungen des Komikers geben Raum für erfreuliche Gastauftritte. Unter anderem dürfen John C. Reilly („Der Gott des Gemetzels“) und Michael Cera („Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“) kurz glänzen.

Interessant, wie traurig und sogar beklemmend ein Berufsfeld wirken kann, das eigentlich für Spaß steht. „Entertainment“ ist ein zeitweise zähes, insgesamt aber atmosphärisch dichtes Psychogramm eines Mannes am Ende. Ein zutiefst makabrer Blick hinter die Fassade des Komikers, perfekt unterstrichen von kargen Wüstenschauplätzen. Alverson überhöht seine Geschichte ins Surreale und balanciert dabei provokant zwischen ‚unangenehm‘ und ‚packend‘. Dass die Dialoge im Drehbuch nicht festgelegt waren – nur deren Tonalität – verstärkt die verschrobene Wirkung noch. Dass die Bilder in ihrer Trostlosigkeit sehr schön komponiert sind, macht den Film erst genießbar.

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