Originaltitel: Wolf
USA | 1994 | 121 Min. | FSK: ab 16
Horror
Regie: Mike Nichols
Drehbuch: Jim Harrison, Wesley Strick
Besetzung: Jack Nicholson, Michelle Pfeiffer, James Spader, Kate Nelligan, Christopher Plummer u.a.
Kinostart: 15.09.94
DVD/Blu-Ray VÖ: 25.08.98, 08.10.09
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Bild © SONY Pictures Entertainment
Worum geht’s?
Verlagslektor Will Randall fährt nachts auf einer Landstraße einen Wolf an und wird von ihm gebissen. Kurz darauf schärfen sich seine Sinne und er fühlt sich stark wie lange nicht, was ihm bei beruflichen Problemen gerade recht kommt. Doch die Symptome haben einen düsteren Preis.
Wie ist der Film?
„Wolf – Das Tier im Manne“ ist ein subtiler Vertreter des Horrorfilms. Die Makeup-Effekte von Rick Baker („American Werewolf“) deuten die Bestie fast nur an; auch die gespenstische Musik von Maestro Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“) hält sich vornehm zurück. Im Vordergrund steht die Charakterstudie, welche durch die Lykanthropie untermalt wird.
„Wolf“ lässt sich schön als Satire der Ellbogengesellschaft lesen – nur das Alphamännchen kann sich behaupten. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich aber noch deutlicher um eine Midlife-Crisis und die Fantasie ihrer Überwindung. Der Protagonist erlangt Haarwuchs und Potenz zurück, legt sich eine viel jüngere Geliebte zu und haut beruflich auf den Tisch. Wie egoistisch er sich die ganze Zeit über verhält, fällt erst kaum auf, was dem Drehbuch und dem Hauptdarsteller als Stärke anzurechnen ist.
Jack Nichsolson („Batman“) und Michelle Pfeiffer („Batmans Rückkehr“) passen gut zusammen als zwei Wohlhabende, die gerne Macht demonstrieren und tragen die eigenartige Geschichte souverän. Aber erst Nebendarsteller James Spader („Sex, Lügen und Video“) verleiht dem Schauspiel auch einen gewissen Pfiff. „Wolf – Das Tier im Manne“ ist atmosphärisch-gemächlich erzählt, wobei sich auch Längen einschleichen. Manche Zooms und Zeitlupen sowie das ganze Ende wirken etwas ungelenk. Davon abgesehen gelingt ein kreativer Twist des Werwolf-Themas mit amüsanter Metaphorik.
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