Saw X

Filmposter Saw X

4/10

Originaltitel: Saw X
USA | 2023 | 119 Min. | FSK: ab 18
Horror, Splatter, Drama
Regie: Kevin Greutert
Drehbuch: Josh Stolberg, Pete Goldfinger
Besetzung: Tobin Bell, Shawnee Smith, Synnøve Macody Lund u.a.
Kinostart: 30.11.23
DVD/Blu-Ray VÖ: 07.03.24

Links zum Film:
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Szenenbild © Lionsgate/Studiocanal

Worum geht’s?

John Kramer erfährt, dass er Krebs und nicht mehr lange zu leben hat. Ein Bekannter vermittelt ihn an eine Ärztin, die Hoffnung auf Heilung schürt. Er fährt nach Mexiko, um sich einer experimentellen medizinischen Behandlung zu unterziehen. Der Trip hat ein böses Erwachen.

Wie ist der Film?

Stünde dieser Film für sich allein und zeigte bislang unbekannte Figuren, würde er als passables Drama mit zynischem Horror-Twist funktionieren, das direkt bei irgendeinem Streamingdienst erscheint. Auch ein Paralleluniversum könnte er sein. Nun handelt es sich aber ganz offiziell um „Saw 10“, und als solcher hat er versagt.

Nach den Ablegern „Jigsaw“ und „Saw: Spiral“, die jetzt offenbar als Teil 8 und 9 zählen, will die Reihe zu ihren ‚Wurzeln‘ zurückkehren. Fan-Liebling und Folterspiel-Initiator John Kramer ist ‚endlich‘ die alleinige Hauptfigur und zeigt sich menschlich wie nie. „Saw X“ dichtet dem Franchise eine ungewohnte Tiefe an und erntet damit reichlich positive Kritiken. Geblendet von nostalgischem Fanservice droht man zu übersehen, dass diese Fortsetzung nicht nur nicht ins Gesamtkonzept der Reihe passt, sondern es regelrecht verspottet.

Szenenbild Saw X

Es beginnt schon damit, dass der Film schlichtweg zu spät kommt. Die Stars sind sichtlich zu alt geworden, um auf der Zeitlinie einfach nochmal Richtung Anfang zurückzuspringen. Das nachträgliche Füllen einer Handlungslücke, von deren Existenz das Publikum gar nichts wusste, wirkt erzwungen und, schlimmer noch, billig. Trotz normalhohem Millionenbudget sieht „Saw X“ aus, als sei zu wenig Geld dagewesen.

Doch das größte Problem ist die Umformung des Hauptcharakters. Dass Jigsaw immer seine nachvollziehbaren Beweggründe hatte, ist eine Sache. Aber indem man für den gebrechlichen John auf die Tränendrüse drückt und ihn zum Sympathieträger verklärt, verwandeln sich seine Gewalttaten in heroische Akte und erhalten eine bizarr-wohlgesinnte Rechtfertigung. So ekelhaft wie das verdrehte Wertesystem von „Saw X“ sind nicht einmal die Verstümmelungsszenen.

Ein ganz unüblicher Erzählansatz macht neugierig, gewohnt fiese Gewaltspitzen halten bei der Stange, Tobin Bell ist ein guter Schauspieler. Doch das Projekt stürzt ein wie ein Kartenhaus. Unter dem Deckmantel einer emotionalen Weiterentwicklung steht die „Saw“-Reihe ächzend nochmal auf, um sich selbst zu verraten. Würdelos.

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