Originaltitel: Once
IE | 2006 | 143 Min. | FSK: ab 12
Musikfilm, Liebesfilm
Regie: John Carney
Drehbuch: John Carney
Besetzung: Glen Hansard, Markéta Irglová u.a.
Kinostart: 17.01.08
DVD/Blu-Ray VÖ: 08.08.08
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter
Worum geht’s?
Dublin. Ein talentierter Straßenmusiker trifft auf eine junge Pianistin, der seine selbst geschriebenen Songs gefallen. Die beiden lernen sich kennen und verbinden sich über das gemeinsame Musizieren.
Wie ist der Film?
Für Filme wie „Once“ darf man ruhig dankbar sein. Denn solche Filme sind wie ein kurzes Innehalten und Durchatmen in der hektischen und grellen Filmindustrie. Ein praktisch unsichtbares Budget, eine geradezu amateurhafte Kameraführung und völlig unbekannte Schauspieler, deren Charaktere nicht einmal Namen haben. Ein für die Verhältnisse der Produktionsfirma auffallend minimalistischer Film, der seine ganze Kraft aus der Musik schöpft. Musik ist mehr als das Herz des Films, sie ist der Film. Singer-Songwriter erfreuen sich ja einer anhaltenden Beliebtheit in der Musikwelt, und genau darauf setzt „Once“, indem dort das so ziemlich Beste, was dieses Genre in Europa zu bieten hat, am laufenden Band zum Einsatz kommt.
Mit dem Iren Glen Hansard und der Tschechin Markéta Irglová fanden sich nicht nur starke Musiker, sondern auch gute Schauspieler. Mit ihren unverbrauchten Gesichtern tragen sie viel zur angenehmen Natürlichkeit und Authentizität des Films bei. Das restliche Lob gebührt wohl dem Drehbuch, dem man für alles dankt, was es nicht ist: Konstruiert, kitschig, abgegriffen. Das ist es ganz sicher nicht, und das obwohl es im Film um einen netten jungen Mann geht, der eine nette junge Frau mit den gleichen Träumen und Sorgen kennen lernt. „Once“ ist edel genug, um auf das Ankurbeln einer Romanze zu verzichten und einfach nur einen warmherzigen Einblick ins Leben zu geben, wo die Musik Treibstoff für alles und Träger aller Gefühle ist.
„Once“ ist auf eine behutsame Art berührend und wird ganz von den starken Songs getragen, wie z.B. der Gänsehautmacher „Falling Slowly“, der verdient mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Man sieht hier: Mehr als überzeugende Darsteller braucht es nicht, um sich in einem Film praktisch nur auf Musik zu stützen, sofern sie einen anspricht, etwas zu erzählen hat, im Ohr bleibt und einfach gut ist. Und das tut sie, das ist sie. Schicksale und Hintergründe der Hauptfiguren werden fast nur angedeutet, und man sieht hier, dass das genügt. Somit ist „Once“ sehr gefühlvoll und doch sehr dezent, ein liebenswerter Ausnahmefilm und einer der wenigen Filme, die man einfach „echt“ findet.
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