Berberian Sound Studio

DVD-Cover Berberian Sound Studio

7/10

Originaltitel: Berberian Sound Studio
GB | 2012 | 92 Min. | FSK: ab 12
Mystery, Thriller
Regie: Peter Strickland
Drehbuch: Peter Strickland
Besetzung: Toby Jones, Tonia Sotiropoulou u.a.
Kinostart: 13.06.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.04.14

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © Rapid Eye Movies

Worum geht’s?

Der bekannte britische Toningenieur Gilderoy wird nach Italien geladen, um die Vertonung von Regisseur Santinis neuem Hexen-Thriller zu überwachen, von Dialogen über Geräuscheffekte bis hin zur Musik. Sprachbarrieren und launische Kollegen sind nicht die einzigen Probleme im fensterlosen Studio. Die harte Arbeit in dem für ihn ungewohnten Genre verstört Gilderoy zunehmend.

Wie ist der Film?

Szenenbild Berberian Sound StudioWenig passiert, wenig entwickelt sich, weil der Protagonist in sich stetig wiederholenden, zermürbenden Prozessen gefangen gehalten wird. Was an Handlung fehlt, macht „Berberian Sound Studio“ mit Atmosphäre wieder wett. Regisseur und Autor Peter Strickland scheint sich wenig um Publikumswirksamkeit zu scheren, vertieft sich ganz in sein persönliches Experiment, dies jedoch mit so viel Charme, technischer Eleganz und Liebe für das Medium Film, dass auch viele andere Kinofans ihre Freude daran haben.

„Berberian Sound Studio“ taucht in die 70er Jahre ein, um dem Giallo sowie dem Okkulthorror aus Italien Tribut zu zollen, und um die Kraft des Analogen zu zelebrieren. Tongestaltung – die ewig verkannte, da selten bewusst wahrgenommene Kunstform – macht Strickland auf kreative Weise greifbar. Bei der Hommage interessiert nie direkt die Gewalt des Giallo oder Horrors, sondern nur deren Effekt sowie die Poesie, die dem ‚Schund‘ innewohnen kann. So entsteht eine beklemmende Meditation, sympathisch zurückhaltend getragen von Hauptdarsteller Toby Jones („Dame, König, As, Spion“), gewürzt mit einem wohligen Schuss Ironie.

Selten war Sound physischer. „Berberian Sound Studio“ ist ein nicht durchgehend spannender, aber allemal faszinierender und handwerklich hervorragender Höllentrip, wie ihn sonst nur Franz Kafka und David Lynch erzählten.

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