Originaltitel: Argo
USA | 2012 | 120 Min. | FSK: ab 12
Thriller
Regie: Ben Affleck
Drehbuch: Chris Terrio
Besetzung: Ben Affleck, Bryan Cranston, Alan Arkin u.a.
Kinostart: 08.11.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 08.03.11
Links zum Film:
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Bilder © Warner Bros. Ent.
Worum geht’s?
1979/1980: Im Zuge einer Revolution stürmt die iranische Bevölkerung die US-Botschaft der Hauptstadt Teheran und nimmt zahlreiche amerikanische Geiseln. Sechs Botschaftsangestellte können entkommen und verstecken sich im Haus des kanadischen Botschafters. CIA-Agent Tony Mendez entwickelt einen Plan: Die Geflüchteten müssen sich als kanadische Filmcrew ausgeben, um aus dem Iran lebend herauszukommen. Ein komplettes Filmprojekt namens „Argo“ wird fingiert.
Wie ist der Film?
Es ist immer noch schwer zu glauben, aber Ben Affleck mischt jetzt ganz oben mit. Nachdem er für sein erstes Drehbuch („Good Will Hunting“) gemeinsam mit Matt Damon 1996 prompt mit einem Oscar und einem Golden Globe bedacht wurde, folgte eine Schauspielkarriere mit vielen Filmen von seltsam schwankender Qualität. Schließlich ist es seit 2007 der Posten des Regisseurs, auf dem Affleck sich von seiner besten Seite zeigt. Wie schon „Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel“ und „The Town – Stadt ohne Gnade“ erfährt auch seine dritte Regiearbeit „Argo“ ein sehr wohlgesonnenes Kritikerecho. Dieses Niveau muss Affleck in Zukunft nur noch halten, und er wird zum Phönix aus der Hollywood-Asche.
Der authentisch ausgestattete „Argo“ ist merklich darum bemüht, sich eng an die faszinierende wahre Begebenheit zu halten, nimmt bei der Handlung aber auch einige dramaturgische Schönheitskorrekturen vor, um auf konventionelle Unterhaltung zu setzen. Letzteres bewegt sich im legitimen Rahmen. Die Situationskomik angesichts des skurrilen Vorhabens und der Ernst der Lage sind gekonnt herausgearbeitet und ausbalanciert. Vor allem formell trumpft „Argo“ durch glänzend durchdachte Kameraarbeit und einen noch besseren Schnitt auf – die ganze Zeit über legt der Film ein vorbildliches Tempo und Timing vor.
Natürlich steht und fällt die Geschichte mit dem Ensemble, und damit kann „Argo“ ebenfalls punkten. Ben Affleck („Dogma“) spielt auch unter seiner eigenen Regie gewohnt ausreichend, während John Goodman („The Artist“) sowie Bryan Cranston („Drive“) sich sehr sympathisch geben und Alan Arkin („Little Miss Sunshine“) einfach nur köstlich ist. Komponist Alexandre Desplat („The Tree of Life“, „Moonrise Kingdom“) liefert dazu eine routinierte, dezente Filmmusik mit einigen Orient-Experimenten und lässt so manchen zusätzlich platzierten Song dagegen aufdringlich wirken.
Trotz dramatisierender Nachhilfe ist die prinzipiell wahre Geschichte – bekannt als ‚Canadian Caper‘ – filmisch auch an ihrem Höhepunkt nicht sonderlich spektakulär. Doch im Rahmen der Möglichkeiten weiß Affleck das Thema durchaus spannend aufzubereiten. Der Film mag zwar ein fragwürdiges, sehr einseitiges Bild von den USA hier und dem Iran dort zeichnen, doch ansonsten liegt mit „Argo“ ein rundum gelungener, unterhaltsamer Polit-Thriller vor, inklusive Augenzwinkern in Richtung Hollywood als netter Bonus.
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Syriana
Den werde ich mir jetzt definitiv ansehen, da er auch deinen Segen hat. Meine Erwartungen sind hoch und hoffe das sie erfükllt werden.
Fand ihn jetzt auch nich sooo umwerfend, zumal
wir doch von Iwo Jima gelernt haben, dass es spannender
wird, wenn der “Feind” nicht nur aus einem barbarischen
Mob besteht, sondern Namen und Charakter hat …
Es ist einfach unmöglich mit Bart und langen Haaren noch so gut auszusehen wie Ben Affleck 😉